Full text: Das Mittelalter (Teil 2)

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§ 24. Die Kreuzzüge. 
Vierter Abschnitt. 
Das Malter der Hohenstaufen 1125—1254. 
Zeit des Rittertums und der Kreuzzüge. 
Vgl. die Karten IV und V. 
§ 24. 
Die Kreuzzüge. 
1. Kreuzzugs- und StaufeuzeiL. Nach dem Aussterben der Salier 
erringt vorerst noch ein Gegner der Staufen, der Sachsenherzog Lothar, 
den Kaiserthron. Gleichwohl treten von da an die Staufen in den 
Vordergrund und stellen schon jetzt einen Gegenkönig auf. Anderseits 
werden die Kreuzzüge, deren Anfänge noch in die Zeit Heinrichs IV. zu¬ 
rückreichen, erst unter den hohenstaufischen Kaisern zu einem wesentlichen 
Bestandteil der deutschen Geschichte. So fällt die Regierung der Staufen 
zusammen mit dem Zeitalter der Kreuzzüge und des in ihnen er¬ 
blühenden Rittertums, zugleich aber auch mit dem größten Wachstum 
der kirchlichen und päpstlichen Macht, der zuletzt das Geschlecht der Hoheu- 
stausen selber unterliegen sollte. 
2. Veranlassung der Kreuzzüge. Inmitten des heftigen Streites, 
der Kaisertum und Papsttum seit langem entzweite, steigerte sich in den 
Massen des religiös gesinnten Volkes ein Drang nach Betätigung des 
Glaubens. Ans den Kämpfen und Zweifeln der Gegenwart und dazu 
aus mancher ütißeren Not eröffnete sich ein Weg zu irdischem und ewigem 
Heil: die Kreuzfahrt nach Jerusalem zur Eroberung des 
Heiligen Landes, das vor kurzem den Ungläubigen zur Beute ge¬ 
fallen war. 
Von jeher hatte es unter den Christen als ein verdienstliches Werk ge¬ 
golten, nach dem Heiligen Lande zn wallfahrten und dort am Grabe des 
Heilandes zu beten. Solange die Araber, denen Jerusalem ebenfalls als eine 
heilige Stätte galt, über Palästina herrschten, blieben die christlichen Pilger 
unbehelligt. Seitdem aber (1079) Jerusalem in die Gewalt der seldschnkischen 
Türken gekommen war, hatten die Wallfahrer unter fortgesetzten Bedrückungen 
zu leiden. Die Heimkehrenden verbreiteten in lauten Klagen die Kunde 
davon im Abendlande; besonders war es der sromnte Einsiedler Peter von 
Amiens, der den Eifer des Papstes und der romanischen Christenheit für 
die Befreiung Jerusalems mächtig entfachte. Als daher Papst Urban II.,
	        
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