Full text: Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte

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Bilder aus der brandenburgisch-prenßischen Geschichte. 
mahl. Auch dem Volke wurde ein Fest bereitet. Zum Schlüsse aller Feierlich¬ 
keiten wurde im ganzen Lande ein Dank- und Betfest gehalten. 
3) Stiftung des schwarzen Adlerordens. Friedrich hatte den Spruch: „Jeden, 
das Seine" sich angeeignet und ihn auf Geldstücken ausprägen lassen Am Tage vor der 
Krönung stiftete er den schwarzen Adlerorden und nahm die Worte: „Jedem das Seine" 
als Wahlspruch an. Den Adler wählte er als ein Sinnbild der Gerechtigkeit. Dieser 
trägt in der einen Klaue einen Lorbeerkranz, in der andern den Blitz und über dem 
Haupte den Wahlspruch: „SUUM CUIQUE“ (Jedem das Seine). Der Kranz bedeutet 
„die Gerechtigkeit der Belohnungen," der Blitz „die Gerechtigkeit der 
Strafen." „Jedem das Seine" sollte andeuten: „Jedem soll nach Verdiensten 
das Seine geleistet werden." 
Iriedrich I. als König, 1701 öis 1713. 
Friedrich nannte sich nunmehr Friedrich I., König in Preußen, weil ein 
Teil Preußens noch zu Polen gehörte. Das dem Kaiser gegebene Versprechen 
hielt er treu. Die preußischen Truppen unterstützten den Kaiser im Kriege 
gegen die Franzosen elf Jahre. Sie nahmen an allen Hauptschlachten teil und 
zeichneten sich durch Tapferkeit aus. 
Sein Volk wollte der König zu einer höheren Stufe der Bildung emporheben. 
Deshalb gründete er die Hochschule zu Halle (an der Saale) und unterstützte 
andere Hochschulen und Gymnasien. Fleißige und befähigte Jünglinge erhielten 
vom Könige reichliche Unterstützungen, damit sie die Hochschule besuchten. 
Vor seinem Tode hatte der König noch die Freude, seinen Enkel, den 
spätern König Friedrich II., über die Taufe zu halten. Bald darauf wurde er¬ 
krank. Als er sein Lebensende nahen fühlte, segnete er seinen Sohn und seinen 
Enkel, dankte seinen Ratgebern für ihre Treue und starb 1713. Von seinem 
Volke wurde er aufrichtig betrauert. 
§ 11. Iriedrich Wilhelm I., 1713 öis 1740. 
Friedrich Wilhelm, im Todesjahre des Großen Kurfürsten geboren, war ein 
strenger, sparsamer und arbeitsamer König. Sein Vertrauen zu Gott war 
unerschütterlich. „Ich bin kein Pietist" (Frömmler), schrieb er einst, „aber 
Gott vor alles in der Welt und alles mit Gott." Mit seinen Unter¬ 
thanen meinte es der König gut, gewöhnte sie an Ordnung und zwang sie zur 
Arbeit. Selbst die Hökerinnen (Frauen, die auf den Märkten Obst und Gemüse 
verkauften) durften nicht müßig sitzen, sondern mußten Wolle oder Flachs 
spinnen, stricken und nahen. 
I. Vermehrung des Heeres. 
Friedrich Wilhelm bestieg 1713 den preußischen Thron. Seine Hauptsorgeu 
waren: die Vermehrung des Heeres und der Geldmittel zur Unter¬ 
haltung des Heeres.
	        
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