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Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
Salzreichtum.
Städte und
Industrie.
Volksdichte.
Saalegebiet.
Anbau und
Bergbau.
Industrie¬
städte.
Gleich dem Neckargebiete und gleich Lothringen ist Thüringen,
da es aus den nämlichen Erdschichten (Trias: Buntsandstein,
Muschelkalk und Keuper) besteht, reich an Salz.
Von den Städten sind manche als Fürstensitze aufgeblüht,
wie Weimar, das mit der Universitätsstadt Jena und mit Erfurt
(110000 E.), Gotha und Meiningen eine westöstliche Städte¬
reihe bildet. Gewerbtätig ist vor allem Erfurt, wo besonders
der Maschinenbau und die Wollindustrie blühen. Letztere
wird noch in Apolda und Mülhausen betrieben. In Nordhausen
gibt es große Brantweinbrennereien (Nordhäuser Korn).
Thüringen ist ein lehrreiches Beispiel, wie die Bodenbeschaffenheit die
Besiedelung beeinflussen kann. Die Volksdichte beträgt auf Muschelkalk-
boden 69, auf Buntsandsteinboden 117, dagegen auf Keuperboden 164 E. auf
1 qkm, steigt also im Verhältnis von 3:5:7.
Auch das Saaletal und das östliche Vorland des Harzes
haben einen reichen Anbau. (Getreide-, Zuckerrüben-, Gemüse-,
Samen-, Obst- und Weinbau). Die Saalegegend besitzt ferner
die reichsten Salzlager und die größten Braunkohlenlager
Deutschlands, und das angrenzende Gebiet des Vorharzes (Mart¬
felder Berglandes) enthält die bedeutendsten Kupfergänge. Aus
den Kupfererzen wird auch etwas Silber gewonnen.
Während die Salzlager westlich der Saale auftreten, kommt die Braun¬
kohle vorwiegend östlich von diesem Flusse vor, besonders bei Halle und
Weißenfels. Der Mansfelder Kupfer- und Silberbergbau ist schon
sehr alt. Seine Anfänge reichen in die Zeit Ottos des Großen zurück. In
hoher Blüte stand er im 15. und 16. Jahrhundert. Die Grafen von Mansfeld
zogen aus ihm große Einnahmen. Im 17. Jahrhundert ging er, besonders durch
den 30jähr. Krieg, sehr zurück. Eine neue Blütezeit begann mit der preu¬
ßischen Herrschaft über die Grafschaft Mansfeld. „Segen des Mans¬
felder Bergbaues" stand mit Recht auf den alten preußischen Talern.
Mit der Gewinnung des Salzes ist meist der Betrieb großer
chemischen Fabriken verbunden, die Salpeter, Soda, Brom,
Glauber- und Bittersalz und Dungmittel bereiten, und die
Braunkohle wird außer zu Heiznngszwecken auch zur Bereitung
von Paraffin und Solaröl gebraucht. Halle (180000 E.) ragt
ferner durch seine Maschinenfabriken hervor. Im östlichen Vor¬
lande des Harzes ist Halberstad t (50000) die volkreichste Stadt.
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3. Das Elster- und das Erzgebirge.
a) Das Landschaftsbild.
[§ 303. Das Elster-Gebirge ist das erste Glied des langen Gebirgs-
Eister- walles, der sich an das Fichtel-Gebirge nach NO anschließt. Es
Gebirge wird auch Hohes Vogtland genannt, im Gegensatze zu dem
Hügellande des Untern Vogtlandes, zu dem es sich nach N
senkt, während es nach S steil abfällt. Es ist durchschnittlich
noch nicht 600 m hoch. Im Regenschatten des Fichtel-Gebirges
liegend, empfängt es nur eine geringe Regenmenge (von etwa 40 cm).
(Welcher Fluß entwässert das Hohe und Untere Vogtland?)