Full text: Hundertfünfzig vaterländische Gedichte

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Und nun mit Hurxrah hinter ihm drein! 
Und werft ihn vollends nach Metz hinein! — 
Kanonen blitzen noch durch die Nacht, 
Das grause, das blutige Werk ist vollbracht. 
Die Schlacht ist gewonnen, verloren Bazaine. 
Im Auge des Königs die Thränen steh'n: 
Golt lohn' euch, ihr tapferen Todten! 
Franz Jahn. 
83. Die Trompete von Gravuelotte. 
Sie haben Tod und Verderben gespie'n: 
Wir haben es nicht gelitten. 
Zwei Colonnen Fußvolk, zwei Batterie'n, 
Wir haben sie niedergeritten. 
Die Säbel geschwungen, die Zäume verhängt, 
Tief die Lanzen und hoch die Fahnen, 
So haben wir sie zusammengesprengt, 
Cürassiere wir und Ulanen. 
Doch ein Blutritt war es, ein Todesritt; 
Wohl wichen sie unsern Hieben, 
Doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt, 
Unser zweiler Mann ist geblieben. 
Die Brust durchschossen, die Stirn zerklafft, 
So lagen sie bleich auf dem Rasen, 
In der Kraft, in der Jugend dahingerafft, — 
Nun, Trompeter, zum Sammeln geblasen! 
Und er nahm die Trompet', und er hauchte hinein; 
Da, — die muthig mit schmetterndem Ginm; 
Uns geführt in den herrlichen Kampf hinein, — 
Der Trompete versagle die Stimmel 
Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz, 
Entquoll dem metallenen Munde; 
Eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz, — 
Um die Todlen klagte die wunde! 
Vaterländische Gedichte.
	        
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