Full text: Uibersicht der gesammten Erdkunde für Schule und Haus

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Die Meereseilande sind rund und liegen oft auch sehr fern von 
den Vestlaändern. Sind sie hoch, so haben sie meist (brennende 
oder auch erloschene) Feuerberge: herrliche Beispiele Teneriffa 
(im MW. von Afrika) und Havaii (zwischen China und Nam.). 
Die niedrigen runden Meereseilande verdanken zum Theil den 
Korallenthieren ihre Entstehung. (vergl. S. 105.) 
Die Ebenen sind weite oft an den Meeren liegende Flä— 
chen und selten auf größere Strecken wasserrecht. Sie sind 
meist nur wenig über das Meer erhaben; die mehr als 600 F. 
uͤber das Meer erhabenen werden Hochebenen genannt und stei— 
gen zum Theil zu 10, ja 15,000 F. Höhe an. Tiefebenen haben 
alle Vestländer, zum Theil von sehr großer Ausdehnung: bedeu⸗ 
tende Hochebenen Asia und Afrika. Mit Gras bewachsene Tief⸗ 
ebenen heissen Steppen (Neuholland, Russsand, Amerika); mit 
Steinen oder Sand bedeckte Hoch- und Tiefebenen heissen Wü— 
sten (Afrika und Asia — Europa hat keine). 
Die Ebenen werden begränzt oder unterbrochen durch stei— 
lere Erhebungen des Bedens, von denen die nicht 300 F. über 
die Ebenen ansteigenden Hügel, die höhern Berge genannt wer— 
den. Der Theil des Berges, wo er in der Fläche sich verliert, 
heißt sein Fuß, die ansteigende Seite desselben der Abhang und 
fein höchster Theil der Gipfel oder wenn er lang gezogen er— 
scheint, der Ruͤcken des Berges. 
Steigt ein Bergzug bei größerer Länge und Breite zu mehr 
als 1500 F. Hohe über seine Grundlage (Thal, Ebene) empor, 
so heißt er ein Gebirg. Die höchsten Theile eines Gebirges 
heißen Rücken, oder wenn sie schmal sind Kamm oder First; 
seine Gipfel Kuppen (breit und rund), Spitzen, Hörner und 
Nadeln. Die mittle Erhebung der tiefsten Uibergangsstellen 
eines Gebirges gibt die durchschnittliche Kammhöhe desselben. 
In den meisten höhern Gebirge sind die höchsten Gipfel doppelt 
fo hoch, als jene Kammhöhe: in den hierländischen scheinen sie 
minder erhaben zu sein. Fast alle Gebirge haben ungleich steile 
Abhänge: so sind die Gebirge Norwegens im W., die Alpen 
und nordungrischen Gebirge im S. viel schroffer, als auf der 
andern Seite. Die meisten sind da minder steil, wo höhere 
Landstrecken (Hochländer u. dgl.) ihnen vorliegen. Hiermit 
übereinstimmend scheinen auch unsere Gebirge ihre steileren Sei— 
ten den Nachbarländern zuzukehren. Gebirge, welche im Ver— 
gleich mit ihrer Breite sich bedeutend in die Länge ziehen, hei— 
ßen Langengebirge; sie sind die häufigsten und ihnen gehören 
die Karpäten an. Die fast gleich breiten und langen nennt 
man Massengebirge (z. B. der Harz). Die Gebirge sind von 
sehr ungleicher Länge, Breite und Höhe. Die Karpaten sind 
etwa 150 M. lang, 8—6 M. breit und 35—8000 F. hoch; die 
Alpen eben so lang, (die einzelnen Fo) 1428 M. breit und
	        
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