Full text: Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 (3 = Quarta)

I. Heinrich der Erste, der Deutsche. 
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I. Bemrtcb der Srste» der Deutsche. 
A. Die Oftfränblieben Karolinger. 
Durch den Vertrag von Verdun im Jahre 843 hatten 843 
die drei Enkel Karls des Großen das gewaltige Frankenreich, ß l(t 
als wäre es ein Erbgut, unter sich geteilt. Der östliche Teil, 
welchen Ludwig der Ostfranke oder der Deutsche erhalten hatte, 
umfaßte alles Land östlich vom Rheine ohne die Nordseeküste, 
aber mit Einschluß der linksrheinischen Bistümer Mainz, Worms 
und Speyer. Es gliederte sich in die Länder des bairischen, 
alemannischen, fränkischen, thüringischen und säch¬ 
sischen Stammes. Dazu kamen bei einer nochmaligen Teilung 
die alten Sitze der ripuarischen und salischen Franken an den 
Flüssen Rhein, Mosel, Maas und Schelde und das Land der 
Friesen an der Nordseeküste; diese Gebiete führten nach einem 
jüngeren Karolinger den Namen Lotharingien. 
Schwere Zeiten lasteten auf den drei Teilreichen. Zu den 
alten Feinden, die das Frankreich bedrängten, den Arabern 
und den Normannen, hatten sich neue gefährliche Gegner, 
die Slawen und die Magyaren, gesellt. 
Die Araber hatten unter den Kalifen, den Nachfolgern des 
Propheten Muh amed (f 632), ein Weltreich errichtet, das seinen 
Mittelpunkt in Bagdad am Tigris hatte und nicht nur das ganze 
Westasien, sondern auch die Nordküste Afrikas beherrschte; nach 
der Vernichtung des westgotischen Reiches (711) breitete es sich 
auch in Europa aus. Außer Spanien besetzten die Araber, die 
man auch Sarazenen zu nennen pflegte, Sizilien und die 
übrigen Inseln des westlichen Mittelmeeres, das sie mit ihren 
Flotten beherrschten, und plünderten ganz Italien aus. Die 
Abwehr dieser Feinde war zunächst die Aufgabe der ältesten 
Karolingerlinie, die mit dem Kaisertitel auch die Herrschaft über 
Italien übernommen hatte; aber nach ihrem Aussterben (875) 
erlangten auch einige ostfränkische Karolinger die Kaiserwürde 
und wurden dadurch genötigt, der Verteidigung und den inneren 
Wirren Italiens viel Zeit zu widmen. 
Die Normannen (d. i. Nordmänner), germanische Be¬ 
siedlet der tief eingeschnittenen Fjorde Norwegens, waren kühne 
Seefahrer, die, von Abenteuerlust und Raublust getrieben, in 
ihren leichten Schissen, den Meeresrappen, die Nordsee und das 
Weltmeer durchkreuzten, die Ströme hinausfuhren und alles Wert¬ 
volle von dannen schleppten. Den furchtlosen Wikingern (d. i. 
Bogel, Geschichtsleitfaden, Quarta. 1
	        
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