Bürger, die allmälig mit dem zunehmenden Wohlstand der
Städte, dem Aufblühen der Gewerbe und der Entstehung
und Ausbildung der Zünfte zu größerm Ansehn und größerer
Freiheit gelangten. Patricier und Gemeine.
6. Die Würgen. Die Ritterwohnungen lagen auf Berg-
und Felsspitzen oder zwischen Sümpfen in der Nähe eines
Dorfes, das dazu gehörte. Theile: Wall und Mauer, Zug¬
brücke, Türme, Schloßhof, Stallungen. Im Schlosse: unten
der Saal der Männer, oben die Wohnung der Frau.
Nitterpslicht war: die Beschirmung der Schwachen
und Unterdrückten, der Frauen, auch der Rechtgläubigen.
Gehorsam dem Lehnsherrn (Kriegsdienste).
Ritterfreuden: Jagd, fröhliche Gelage, Minnegesang,
Turniere (Kampfspiele).
Ritterrüstung: Helm mit Helmschmuck und Visier,
Harnisch, Arm- und Beinschienen, Lanze, Schwert, Schild,
Streitroß.
Rittererziehung. Der Knabe blieb bis zum 7.
Jahre unter Aufsicht der Frauen, kam als Page oder Junker
an den Hof des Fürsten. Dort lernte er Anstand und feine
höfische mitten, besonders den Frauen gegenüber, und übte
sich in den Massen. Mit 14 Jahren wurde er Knappe und
leistete seinem Herrn (oft einem andern Ritter) Knechts-
dienste bei den Turnieren und im Kriege. Mit 21 Jahren
wurde der Knappe ein Ritter und erhielt den Ritterschlag.
Spätere Ausartung des Ritterwesens — das Raub¬
ritterthum.
7. Die Städte waren besonders in größerer Zahl an
den schiffbaren Flüssen entstanden, zum Theil aus den
römischen Castellen; später in der Nähe von Fürstensitzen
(Pfalzen), Burgen, Klöstern. Anfangs ohne Mauern, ohne
Zierde und Schmuck. An der Spitze der Verwaltung: die
Rathsgemeinen (Patricier und reiche Bürger). Mit dem
Aufblühen der Künste und Gewerbe und Hebung des Wohl¬
standes entstanden kunstvoll ausgeführte öffentliche Gebäude
und stattliche Privathäuser. (Kirchen, Rathhäuser). Giebel¬
seite nach der Straße — Zierrat: Erker, Türmchen. — In¬
nungen, Zünfte, Gilden. — Weltliche Feste; Umzüge der
Gewerke. Reiche Kaufleute: Die Fugger zu Augsburg. —
Städtebündnisse: Die Kansa: Lübeck, Hamburg, Köln,
Danzig, Braunschweig, Bremen rc. zum Schutz des Handels
und der Person.
8. Die Waukunst. Einfluß des Christenthums auf die
Architektur. Bei Kirchenbauten a. Anfangs der romanische