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ein aus Gerste und Hafer bereitetes Bier; aus Honig und Wasser
wußte man ein Getränk, Meth genannt, herzustellen. Die am
Rhein wohueudeu Stämme wurden frühzeitig mit dem Weine be¬
kannt. — Die Kleidung war weder künstlich, noch köstlich. ^ Ein
als Mantel übergeworfenes Stück Tuch oder das Fell eines Bären
oder Wolfes, ja sogar die Haut eines wilden Schweines deckte
die Männer; ihr Helm war dann wohl eines solchen Thieres Kops.
Arme und Beine blieben unbedeckt uud zeigten die gewaltige Körper¬
kraft. Die Frauen hüllten sich in ein langes, leinenes Gewand,
das bis auf die Füße reichte und Hals und Arme frei ließ. Der
Lieblingsschmuck der Männer waren ihre Waffen. Viele trugen
eine künstliche Rüstung aus Eisen und Stahl. Die Hauptwaffen
waren: Schwert, Lanze, Framea (Pfrieme, ein Wurfspieß mit
langer Eisenspitze), Bogen und Pseile und ein hölzerner oder aus
Weiden geflochtener Schild; außerdem gab es noch Streithämmer,
Streitäxte. Kolben und Schleudern. Die Waffen galten als heilig;
ohne Waffen ging man nicht aus; bei den Waffen wurden die
Eide geschworen. Die Waffen berühmter Helden erbten von Ge¬
schlecht zu Geschlecht fort.
d. Beschäftigung. Als Beschäftigung liebte der freie Deutsche
nur Iagb und Krieg. Den Ackerbau überließ man den Wei¬
bern, Greisen, Sclaven und Kriegsgefangenen. Die Felder wurden
vielfach von Jahr zu Jahr gewechselt und von den Häuptlingen
jedesmal neu vertheilt. Im Frieden ergaben sich die Männer meist
der trägen Ruhe; sie lagen ben größten Theil bes Tages auf ber
Bärenhaut (baher ber Schimpfname: Bärenhäuter, b. i. fauler
Mensch), ober sie kamen zu Trunk unb Spiel zusammen. — In
Gewerben hatten sie es noch nicht weit gebracht; nur wackere
Schmiebe mag es unter ihnen gegeben haben. Die im Innern
wohnenben Deutschen trieben nur Tauschhandel; das Tausch¬
mittel war römisches Geld, wofür sie Schmuckgegenstänbe unb ge¬
webte Zeuge kauften; einzelne Stämme ließen nur bann Kaufleute
zu sich, wenn sie Kriegsbeute verkaufen wollten. Auch von Kün-
ften unb Wissenschaften verstanden die Germanen nur wenig;
lesen und schreiben konnten sie nicht. Von den Künsten übten sie
nur bie Dichtkunst unb zwar in Verbinbnng mit bem Gesang;
ihre Lieber, in benen sie bie Thaten ihrer Helben besangen, pflanzten
sie bnrch münbliche Ueberlieferung fort. Mit Gesang begrüßten
sie bie beginnenbe Schlacht; sie verstärkten benselben babnrch, baß
sie bie Schilbe vor ben Mnnb hielten. Wiewohl bie meisten nicht
Hopf, Lehrbuch. 9