Full text: Alte Geschichte (Theil 1)

— 62 — 
Daraufhin suchte Demosthenes die Griechen zum Ausstaude behufs 
Abwerfung des makedonischen Joches zu veranlassen. Aber nur 
Thebeu erhob sich unb vertrieb die macedonische Besatzung. Plötz¬ 
lich erschien Alexander mit 20,000 Mann mitten in Griechenland, 
eroberte Theben und ließ es zerstören; nur die Tempel, die Burg 
jb' un^ das Haus des Dichters Piudar blieben verschont; die Ein¬ 
wohner wurden in die Sclaverei verlaust. 
6. Alexanders Zug gegen Persien. Bald daraus nahm 
Alexander ben Plan seines Vaters gegen Persien ans. Mit einem 
nicht großen, aber vortrefflichen Heere trat er im Frühlinge bes 
334 Jahres 334 v. Chr. ben Zug an. Der persische König Darins 
"-Ehr. Codomauus hatte vergebens die Gefahr burch Bestechung ab- 
znwendeu versucht; er schickte deshalb die phönizische Flotte an 
den Hellespont, um die Landung der Macedonter zu verhindern, 
und stellte ein Söldnerheer in Kleinasien auf. Ungehindert lan¬ 
dete Alexander in Kleinasien, brachte den griechischen Helden vor 
Troja ein Opfer und ruckte dann nach Süden an den Fluß Gra- 
334 nikus, wo er das feindliche Heer traf und so in die Flucht 
c'^r' schlug, daß ihm ganz Kleinasien offen stand. In dieser Schlacht 
gerieth Alexander in große Lebensgefahr. Zwei persische Anfüh¬ 
rer hatten ihn erkannt und drangen auf ihn ein; jedenfalls wäre 
Alexander des Todes gewesen, wenn nicht sein Feldherr Klitns 
ihm zu Hülse geeilt wäre und ihn gerettet hätte. — Ohne be¬ 
sonderen Widerstand zog Alexander durch Kleinasien; ein Theil 
seines Heeres drang unter dem Feldherrn Parmenio in Phry- 
gten ein; er selbst wollte mit dem andern Theile an der Südküste 
hinziehen, sah sich aber durch die rauhen Gebirgsgegenden Cili- 
ciens genöthigt, sich ebenfalls nach Phrygien zu wenden und in 
Gordium zu überwintern. Zwei Tage vor dem Abzüge löste er 
den unauflöslichen „gordischen Knoten" mit dem Schwerte, 
um so eine alte Weißagung, daß derjenige, welcher ihn lösen 
würde, über ganz Asien herrschen solle, sich zu Nutzen zu machen. 
Daraus zog er nach Tarsus, wo er durch ein Bad in dem Flusse 
Cy d u u s sich eine schwere Krankheit zuzog; aber die Geschicklich¬ 
keit seines Arztes Philippus unb sein Vertrauen auf bie Treue 
desselben retteten ihn. 
Als nehmlich sein Leben schon in höchster Gefahr schwebte, entschloß sich 
Philippus, ein kräftiges Mittel zu versuchen. Während er dies bereitete, 
erhielt Alexander ein Schreiben von Parmenio, in welchem ihn dieser warnte, 
dem Philippns zu trauen, da er durch persisches Geld bestochen sei. Gleich 
daraus trat Philippus ein, nud Alexander nahm ruhig den Trank, woraus
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.