der Kaiser nach, und so wurde der s. g. westfälische Friede in
Münster und Osnabrück unterzeichnet und am 24. October 1648 1648
bekannt gemacht. In diesem Frieden verlor Deutschland seine
schönsten Grenzländer an andere Nationen: Schweden erhielt
den größten Theil Pommerns, der andere Theil kam an
Brandenburg, welches außerdem noch Magdeburg, Halber-
stadt und Minden erhielt; Frankreich forderte und bekam das
Ober- und Unterelsaß mit Ausnahme von Straßburg und
einigen andern freien Städten; Hessen-Cassel erhielt Hers-
seld und Rinteln; an Schweden mußte eine ungeheure Summe
Kriegsentschädigung gezahlt werden. In Betreff der Religion
ging man auf den Augsburger Religionsfrieden zurück; das Re-
stitutionsedict von 1629 wurde ausgehoben, die Katholiken und
Protestanten erhielten gleiche Rechte; letztere durften alle kirchlichen
Güter behalten, welche sie vor dem Jahre 1624 besessen hatten.
Aus der Zeit kurz nach dem Friedensschlüsse stammt das schöne Lied:
„Nun danket alle Gott" rc. von M. Rinkart.
g. Brandenburg zur Zeit des dreißigjährigen Krieges.
Zur Zeit des dreißigjährigen Krieges saß auf dem Throne Bran¬
denburgs Georg Wilhelm (1619—1640), ein Mann, der wohl
em edles und wohlwollendes Herz, aber nicht die Kraft und den
festen Entschluß besaß, sein Volk durch die furchtbaren Stürme der
Zeit mit Sicherheit zu lenken. Seine Schwester war die Gemahlin
Gustav Adolfs von Schweden, und seine Mutter begünstigte auf alle
Weise die Lutherauer. Als gleich zu Anfang des Krieges englische
Hülsstruppeu (dem Böhmenkönig Friedrich zu Hülse gesandt) die
Mark plünderten, machten die Bewohner Berlin's einen Aufstand,
weil sie fürchteten, Georg Wilhelm wollte sie zur Annahme des
reformirten Bekenntnisses zwingen. Lange schwankte Georg Wil¬
helm,^ welcher Partei er sich anschließen sollte, endlich ließ er sich
von seinem Rathgeber, dem Fürsten Schwarzenberg, welcher
der katholischen Confession angehörte nnd im Solde des Kaisers
gestanden haben soll, verleiten, aus die Seite des Kaisers zu treten.
Als daher Friedrich V. nach der Schlacht am weißen Berge ans
Böhmen fliehen mußte und nach Brandenburg kam, verlangte Georg
Wilhelm, daß er das Land verlasse. Bald darnach war Branden¬
burg der Tummelplatz der dänischen und darauf der Wallenftein'schen
Scharen. Von dem Kaiser aufgefordert, vertrieb er die Dänen aus
Brandenburg; aber Ferdinand ließ sich nicht bestimmen, die Neutra¬
lität des Landes, welche Georg Wilhelm gerne wahren wollte, an-