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68 Tie fremden Erdteils. 
Das östliche Küstenland umsaßt die atlantische Küstenebene und das Ge- 
birgssystem der Alleghanies (älligenis). Die Küstenebene ist wohlbewässert, wald- 
reich und fruchtbar. Im s. Küstenlande gedeihen bereits Baumwolle, Tabak, Zucker- 
rohr und andere tropische Kulturpflanzen. — Die Alleghanies beginnen s. vom 
St. Lorenz mit dem felsigen Berg lande von Akadiem. S. vom Hudsonthal 
erreichen die eigentlichen Alleghanies über 2000 m Höhe / und erinnern mit ihren 
Parallelzügen, sowie nach Bau und Richtung an den Jura. . Sie sind waldreich und 
fruchtbar. Im Innern bergen sie reiche Schätze an Steinkohlen, Eisen und Petroleum 
und sind dadurch für die Industrie der östlichen Küstenländer von größter Bedeutung. 
Querschnitt durch Nordamerika in der Nähe des 38° n. Br. 
(lOOfach überhöht.) 
Das Becken des Mississippi bildet gleichsam eine Riesenschale, welche nach 
dem Golf von Mexico ausmündet. Der Mississippi (= großer Fluß) ist die Haupt- 
Wasserader des großen Tieflandgebietes. Er entspringt w. vom Ober-See und ist ein 
echter Tieflandsstrom. Mit dem vom Felsengebirge her kommenden Missouri bildet 
er den längsten Strom der Erde (6700 km; vergl. S. 25). Zu seinen Neben¬ 
flüssen gehören l. der Illinois und der schöne Ohio (oheio, 1V» mal so lang als 
der Rhein); r. der Arkansas und Red River (= roter Fluß). Die Mündung des 
Mississippi ist eine eigenartige, weit in den Golf von Mexico vorgeschobene Delta- 
mündung. (S. 25). — Im 0. ein großes Ackerbaugebiet, wird das Tiefland w. 
vom Mississippi abseits der Flußthäler immer trockener. Hier breiten sich die bäum- 
losen Ebenen, die Prärieen, aus, ehedem die Heimat großer Bisonherden und 
kriegerischer Jndianervölker. Heute hat das westwärts schreitende Kulturleben die 
Bisonherden verdrängt und die Indianer auf immer enger werdende Gebiete eingeschränkt. 
Die Felsengebirge steigen in kühnen, steilen Formen aus dem Prärieenge- 
biete empor. Sie bestehen aus mehreren wildzerklüfteten Ketten, welche durch Quer- 
rücken mit einander verbunden sind und in ihren Gipfeln die Höhe der Alpen erreichen. 
Das Gebiet um die Quellen des Uellowstone-River (= gelber Steinfluß) eines Neben- 
flusses vom Missouri, ist mit seinen schneebedeckten Berghäuptern, grünen Thälern, 
grausigen Schluchten, stolzen Wasserfällen und zahlreichen Geysiren von so eigenartiger, 
wilder Schönheit, daß hier ein Gebiet (9300 qkm) als unveräußerlicher „National¬ 
park" für alle Zeiten vorbehalten wurde (1872). — Nach der Küste zu die waldreiche 
Sierra Nevada und das Kaskadengebirge mit Wasserfällen bis 470 m hoch. 
— Zwischen dem Felsengebirge und dem Küstengebirgszuge dehnt sich ein 1200—1600 m 
hohes Hochland aus/wasserarm bis wüstenartig und reich an Salzseen. Das größte 
der Steppenwässer ist der große Salzsee. An seinem Südufer liegt die große Salz- 
seestadt, der Hauptort der schwärmerischen Religionsgesellschaft der Mormonen, 
welche für die Kultur des Hochlandgebiets von Utah (jütä) viel geleistet hat. — Zu 
den Flüffen der w. Küstenlandschaften gehören der Sacramento, welcher bei^ San 
Francisco mündet, und der durch sein tiefeingegrabenes Strombett (Canons/ S. 25) 
merkwürdige Colorado, welcher in den Golf von Californien geht. 
Über das Klima des Unionsgebiets f. S. 64. 
b) Die Bevölkerung erfährt in ihrer Zunahme eine wesentliche Steigerung 
durch eine stetige starke Einwanderung.*) Dennoch beträgt die Volks- 
dichtigkeit erst 7 auf 1 qkm (im Deutschen Reiche 97), so daß für eine 
starke Volkszunahme noch Raum vorhanden ist; doch sind in vielen Gebieten 
*) Die am meisten dabei beteiligten Länder sind Großbritannien, Irland und 
Deutschland. 1891 wanderten 590666 Personen ein, darunter 108611 aus dem Deutschen 
Reiche. Von 1821 — 1891 wanderten über 16 Mill. ein, darunter fast 5 Mill. Deutsche.
	        
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