Object: Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Teil 3)

III. Die Befreiungskriege 1813 —1815. 
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befehligte die Preußen Kleist, die Russen Barclay de Tolly. 
Hier befanden sich auch die drei Monarchen. 
Man verabredete, daß die von Napoleon zuerst angegriffene 
Armee sich zurückziehen solle, bis die beiden ändern zur Hilfe¬ 
leistung herankämen. 
Diesen 486 000 Mann der Verbündeten konnte Napoleon 
450000 entgegenstellen. 
b) In der richtigen Erkenntnis, daß sein gefährlichster Gegner 
Preußen sei, richtete Napoleon den ersten Angriffsstoß gegen 
die Marken. Marschall Oudinot erhielt die Aufgabe, die Nord¬ 
armee zu vernichten und Berlin zu erobern. Bernadotte wollte 
zurückweichen und die preußische Hauptstadt preisgeben. Doch 
Bülow griff am 23. August die Franzosen bei Großbeeren an 
und trieb sie nach Sachsen zurück. 
Inzwischen hatte sich Napoleon auf Blücher geworfen. 
Dem Kriegsplan gemäß ging dieser langsam bis hinter die Katz- 
bach zurück, um der Böhmischen Armee Zeit zum Anmarsch zu 
lassen. Auf die Nachricht, daß Schwarzenberg auf Dresden zu 
vordringe, kehrte Napoleon um und beauftragte Marschall Mac¬ 
donald, mit 100000 Mann Blücher zu verfolgen. Auf dem 
rechten Ufer der Katzbach, in der Nähe des Einflusses der 
Wütenden Neiße, unweit Wahl statt, der „Walstatt“ der Mon¬ 
golenschlacht von 1241, wurde dieses Heer am 26. August auf¬ 
gerieben. Viele der fliehenden Feinde ertranken in den Fluten 
der infolge tagelangen Regens angeschwollenen Flüsse. Seit 
diesem Siege war Blücher der gefeiertste Held des Krieges; 
später wurde er zum „Fürsten von Wahlstatt“ erhoben. 
Währenddes war Napoleon mit Schwarzenberg bei Dresden 
zusammengetroffen. Am 26./27. August gewann er trotz geringerer 
Truppenzahl dank seiner genialen Feldherrnkunst einen glänzenden 
Sieg. Das geschlagene Heer zog sich schwerfällig südwärts zurück, 
um durch die Pässe des Erzgebirges wieder nach Böhmen zu ge¬ 
langen. Napoleon beschloß es zu vernichten. Er sandte den 
General Vandamme mit 40000 Mann auf der großen Straße 
voraus, die von Pirna nach Teplitz führt, mit dem Aufträge, den 
aus den Pässen heraustretenden Truppen in die Seite zu fallen, 
während andre Generäle die Armee Schwarzenbergs verfolgen
	        
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