Object: [Bd. 2, Abth. 2] (Bd. 2, Abth. 2)

55* Osmanisches Reich 
ihren Hauptstadt Bvlgar noch zu sehen sind, kamen 
aber nachher immer mehr westwärts, bis sie im 
neunten Jahrhundert sich dieses und der benachbarten 
Lander bemächtigten, und von da an mit den orien¬ 
talischen Kaisern sehr heftige und blutige Kriege führ¬ 
ten. Im eilften Jahrhundert wurden sie endlich 
bezwungen, und ihr König mußte die griechische 
Oberherrschaft erkennen. Im vierzehnten Jahrhun¬ 
dert aber mußten sie sich der osmanischen Herrschaft 
unterwerfen. Jetzt sind es meist Ackerleute, Hir¬ 
ten und Kausteute, theils Mohamedaner, theils 
griechische Christen, ihre Sprache ist die siawonische, 
und ihre Sitten sind so ungebildet, daß sie sogar 
noch rohes Fleisch essen sollen. Vorzügliche Orte 
Sophia, dieses Paschaliks sind Sophia, eine offene, aber 
volkreiche Handelsstadt an der Jfcha. Ihre Häuser 
sind nicht schlecht, aber die Gaffen höckrig und ko- 
Widdkn. thig. U^iddin, eine Festung an der Donau. 
Oroslscturk. Mroftschuk, an demselben Flusse, ein großer volk¬ 
reicher Ort, in dem Zeug, Tuch, Leinwand, Rauch- 
Silistria. tabak und andereWaaren verfertigt werden. Gilt- 
(tuet, auch an der Donau, eine befestigte Stadt, 
Kutstbuft deren Mauern ihr Alter verrathen. Aurschuk- 
Kainardschy. kainardschy, ein vier Stunden von Silistria 
gelegenes Dorf, in welchem 1774 der Friede zwi¬ 
schen Rußland und den Ofmanen geschloffen wurde. 
In ganz Bulgar-Jli findet man noch viele Ueber- 
bleiosel der ehemaligen römischen Herrschaft, als 
Verschanzungen, Brücken und dergleichen; das be¬ 
rühmteste derselben ist die Pforte des Kaiser 
Trajans, welche in steilen Klippen lieget, und aus 
zwo steinernen oben durch ein Mauerwerk verbundenen 
Säulen bestehet. 
Landschaft Zu Vulgär. Jli gehört auch die Landschaft 
Dvhrutsche. Dobvurjche, welche sich von Silistria bis zu den 
Aus-
	        
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