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Achter Abschnitt.
brauchen. Nie soll euer» Lippen ein Work entfliehen,
Las Leichtsinn befördern, das unordentliche Begier¬
den wecken, das zu Vergehungen reihen, das die
Furcht vor Gott und die Achtung gegen seine Gebote
schwachen, das dem Laster zum Vorwand und zur
Entschuldigung dienen könnte; lasset kein faul Ge¬
schwätz aus eureni Munde gehen, ruft der Apostel.
Sondern, setzt er hinzu, was nützlich ist zur Besse¬
rung. Was die Liebe zum Guten entflammen, was
die edelsten Neigungen des Herzens reihen, was die
rühmlichsten Vorsätze stärken, was den pünktlichsten
Gehorsam gegen die Pflicht erleichtern, was den
Sinn für alles Edle und Große schärfen,, was den
Glauben an Gott und Jesum befestigen, was den
Geist über alles Irdische zu Gott und zum Himmel
erheben kann: das athme jeder Hauch eures Mun¬
des, das sey der belebende Geist eurer Rede, davon
fühle sich angeregt und ergriffen, wer euch hört, das
töne Jedem ins Herz und ins Gewissen, der sich
euch nähert. Welchen Einfluß wird euch das Ver¬
mögen zu sprechen geben, m. Br., wenn ihr es so
gebrauchet; welche Kräfte werdet ihr in der sitt¬
lichen Welt wecken, wenn solche Töne aus eurem
Munde gehen; und wie werdet ihr einst gerechtfer¬
tigt werden, aus euren Worten, welches Lob wird
euch von Gott selbst wiederfahren, wenn ihr vor sei¬
nem Richterstuhle Zeugen eures Lebens findet, die
ihr durch eure Warnungen gerettet, durch eure
Rathschläge geleitet, durch eure Belehrungen be¬
festigt, durch eure Ermunterungen gestärkt, und
durch die Kraft eurer Rede noch im Leiden, noch in
der Stunde des Todes erquickt habet.'
Denn Wohlfahrt, jede Art des Glücks und
der Freude, sollen wir durch das Vermögen zu
sprechen befördern, dieß ist die letzte Art des Ge¬
brauchs, welchen wir als Christen davon zu machen
haben. Eure Rede sey lieblich, sagt daher der Apo¬
stel, und mit Salz gewmzet, daß ibr wisset, wie
ihr einem Jeglichen antworten sollet. Ein großer
schöner Kreis, wo ihr Heil und Segen stiften, wo