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II. Geschichte. 1. Allgemeingeschichtliches.
Eine Zeitlang saß nun König Neiding in seinem Reiche und bei ihm
Wieland der Schmied, der ihm allerlei Kleinode aus Gold, Silber und
jeglichem Erz, das man bearbeiten kann, schmiedete. Und so berühmt
ward Wieland über die ganze Nordhälfte der Erde, daß man bald überall
von einem, der besser als andere zu schmieden verstand, sagte, er wäre
ein Wieland an Kunstfertigkeit. König Neiding aber hielt den berühmten
Mann in hohen Ehren.
II. Aus der Geschichte.
1. gllgemeingesrhichtliches.
10. Nero und die Christen.
Peter, Geschichte Roms.
VerZI. äas Gedicht Nr. 3: Ave Caesar, morituri te salutant, von Gerok.
Im Jahre 64 wurde Rom durch eine Feuersbrunst heimgesucht, so
furchtbar wie kaum irgend eine andere, deren Andenken uns durch die
Geschichte erhalten ist. Das Feuer brach am 19. Juli, an demselben Tage,
wo vor 453 Jahren das damals noch kleine und unansehnliche Rom durch
die Gallier eingeäschert worden war, am östlichen Ende des Zirkus aus,
da wo dieser sich dem Caelischen Hügel nähert; es verbreitete sich mit un¬
aufhaltsamer Schnelligkeit über die vielen, Öl und andere brennbare Stoffe
enthaltenden Buden und Hallen, die sich an die äußere Seite des Zirkus
anlehnten, ergriff die Gebäude auf dem Palatinischen und Aventinischen
Hügel und breitete sich dann über die Niederungen des Belabrum und
Forum Boarium aus, bis es hier an dem Fluß und an der Mauer der
Stadt eine Grenze fand; ein anderer Strom des verheerenden Elements
nahm die Richtung nach der Belia und dem Esquilinischen Hügel, bis ihm
endlich am Fuße des letzteren durch Niederreißen langer Reihen von Häusern
ein Ziel gesetzt wurde. So wütete die Feuersbrunst sechs Tage lang in den
am dichtesten bebauten und bevölkerten Teilen der Stadt. Wenige Tage
nachher brach aber das Feuer noch einmal in den Gärten des Tigellinus
am Fuß des Pincischen Hügels aus und verbreitete sich hier, von dem
veränderten Winde nach Osten getrieben, nach dem Viminalischen und