die mit einer stets gleichen Geschwindigkeit immer in 24
Stunden vollbracht ist (gleichwie die in Bewegung gesetzte
Billard⸗ oder Kegelkugel nicht nur vorwaͤrts geht, son⸗
dern sich auch um sich selbst dreht). Die Erdaxe ist
demnach eine gerade Linie, die man sich durch den Mit⸗
telpunet der Erde gezogen denkt, obwohl sie nicht wirk⸗
lich vorhanden ist. Sie ist zugleich auch ein Dur ch⸗
messer der Erde. Wenn man sich die Axe verlän⸗
gert denkt, als ob sie immer und stets auf dieselben zwey
Puncte des Himmels träfe, in welchen sie, gleichsam
als in Angeln steckend, sich bewegt; so hat man die so⸗
genannten WeltangelnoderWeltpole, deren einen
man den Nordpol, den andern den Südpol nennt.
7. Die aus den Bewegungen entstehen⸗
den Tages⸗und Jahreszeiten auf der Erde.
Aus der Bewegung der Erde um ihre Axe entstehen die
Tageszeiten, da natürlich die Sonne immer nur die
ihr zugekehrte Hälfte der Erdkugel beleuchtet, jeder auf
der Erde feste Punct sich aber mit ihr dreht, und so auch
auf die andere unbeleuchtete, also im Schaiten liegende
Hälfte kommt. Jene Seite der Erde, welche der Sonne
zugekehrt ist, hat Tag, und die, welche im Schatten
liegt, hat Nacht. Den natürlichen Tag nennt
man die Zeit, welche von dem sogenannten Aufgange bis
zum Niedergange der Sonne verfließt. Die Zeit vom Nie⸗
dergange bis zum Wiedererscheinen der Sonne heißt die
natürliche Nacht. Verbindet man beyde Zeitraͤume,
so entsteht daraus der bürgerliche Tag, bey wel⸗
chem man vier Tageszeiten unterscheidet: Morgen oder
Sonnen⸗Aufgang; Abend oder Sonnen Untergang;
bdie mittlere Zeit zwischen Morgen und Abend oder
Mittagz die mittlere Zeit zwischen Abend und Mor⸗
gen oder Mitternacht. Bey uns rechnet man den
bürgerlichen Tag von Mitternacht bis Mitternacht,