Full text: Vaterländische Helden und Ehrentage im Spiegel deutscher Dichtung

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66. Hurra, Germania! 
Von Ferdinand Freiligrath. 
urra, Du stolzes, schönes Weib, 
Hurra, Germanin! 
Wie kühn mit vorgebeugtem Leib 
Ani Rheine stehst Du da! 
Im vollen Brand der Juliglut 
Wie ziehst Du risch Dein Schwerts 
Wie trittst Du zornig, frohgemut 
Zum Schutz vor Deinen Herd! 
Hurra, hurra, hurra! 
Hurra, Germania! 
Du dachtest nicht an Kampf und Streit: 
In Fried' uud Freud' unt) Ruh' 
Auf Deiueu Feldern weit und breit 
Die Ernte schnittest Du. 
Bei Sichelklang und Ährenkranz 
Die Garben fuhrst Du ein. 
Da plötzlich, horch! ein andrer Tanz! 
Das Kriegshorn überm Rhein! 
Hitrm 2c. 
Da warfst die Sichel Du ins Korn, 
Den Ährenkranz dazu! 
Da fuhrst Dil auf in hellem Zorn, 
Tiefatmend auf im Nu; 
Schlugst jauchzend in die Hände dann: 
„Willst Dn's, so mag es sein! 
Auf, meine Kinder, alle Mann 
Zum Rhein, zum Rhein, zum Rhein \ 
Hurra zc. 
Da rauscht der Haff, da rauscht der Belt, 
Da rauscht das deutsche Meer; 
Da rückt die Oder dreist ins Feld, 
Die Elbe greift znr Wehr; 
Neckar nnd Weser stürmen an, 
Sogar die Flut des Mains! 
Vergessen ist der alte Span: 
Das deutsche Volk ist eius! 
Hurra 2c.
	        
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