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8. Das Mäuslein.
Die Köchin spricht zum Koch:
„Fang mir das Mäuslein doch!
Es ist nichts sicher in Küch' und Keller,
nicht in der Schüssel, noch auf dem Teller.
Wo was liegt, da frißt es,
wo was riecht, da ist es,
wo ein Braten dampft,
kommt das Mäuslein und mampft.
In den Küchenkasten hat es gebissen ein Loch.
Koch, fang mir das Mäuslein doch,
und jag es wieder auf die Felder
oder in die Wälder.“
Da macht der Koch ein Gesicht
und spricht:
„Mäuslein, Mäuslein,
bleib in deinem Säuslein!
Nimm dich in acht
heut nacht,
mach kein Geräusch,
und stiehl nicht mehr das Fleisch,
sonst wirst du gefangen
und aufgehangen!“
Der Koch aber deckt zu alle
Schüsseln und stellt auf die Falle
hinten in die Eck'
und tut hinein den Speck,
macht die Küche zu
und legt sich zur Ruh.
Das Mäuschen aber ist ruhig
und spricht: „Was er sagt, das tu ich!“
Aber es hat nicht lange gedauert,
so kommt schon das Mäuschen und lauert
und spricht: „Wie riecht der Speck so gut!
Wer weiß, ob's was tut?
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