Full text: Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte

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1183 zu Konstanz erweitert: die oberitalischen Städte erhalten Selbst¬ 
verwaltung, der Kaiser behält die Lehnsherrlichkeit und den Heerbann. 
B. Verfahren gegen Heinrich den Löwen. Um sich seiner 
Treue während der Kämpfe in Italien zu versichern, hatte Friedrich 
Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, die Aus¬ 
dehnung seiner Macht im Norden gestattet, und letzterer hatte sich 
eine fast unabhängige Stellung erkämpft, aber auch Verdienste um 
die Germanisiernng und Bekehrung des slavischen Ostens und um 
die Befestigung der deutschen Herrschaft daselbst, sowie um die Hebung 
der norddeutschen Städte erworben. Indes seine Macht weckte die 
Opposition der Fürsten, und als er, wegeu Verweigerung der Heeres¬ 
folge zur Verantwortung vorgeladen, dreimal nicht erschien, ward er 
in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt, 1180. 1. Das 
Herzogtum Sachsen wurde zersplittert: a) der östliche Teil mit der 
Herzogswürde kam an Bernhard von Askanien (Sohn Albrechts des 
Bären), b) das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln, * 
c) Lübeck, Bremen, Hamburg wurden freie Reichsstädte. 2. Bayern 
erhielt Otto von Wittelsbach. 3. Heinrich blieb nur im Besitze von 
Braunschweig und Lüneburg. 
C. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Bei jedem Aufenthalte in 
Deutschland sorgte Friedrich für die Sicherheit des Reiches. Das 
Fehdewefen wurde unterdrückt, der Handel geschützt. Nach außen hin 
wurde die Lehnsherrlichkeit über Böhmen, Polen, Ungarn und Däne¬ 
mark geltend gemacht. Auf seinem sechsten Römerzuge vermählte er 
seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des normannischen 
Reiches in Sizilien und Neapel. Die deutschen Reichs- und Fürsten¬ 
tage waren glänzend besucht, und es erschienen hier die Vertreter aller 
europäischen Nationen. 
Daher prägte sich im Volke das Bild Barbarossas als des hervor- 
ragendsten Vertreters der deutschen Kaiserzeit ein, an dessen Erinnerung es 
die Hoffnungen auf die Wiederkehr deutscher Größe knüpfte. 
D. Der 3. Kreuzzug. Friedrich beschloß sein Leben auf dem 
3. Kreuzzuge. 
a) Veranlassung. Nach dem 2. Kreuzzuge war das Königreich 
Jerusalem immer mehr verfallen. Saladin, ein Knrdenhänpt- 
ling, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Großmut und Mildthätig¬ 
keit, hatte die Fatimtden in Ägypten gestürzt, darauf Syrien
	        
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