Full text: Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte

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b) Als Abgabe wurde neben dem Bierzins eine Hufenstcucr erhoben. 
3. Geistige Bewegungen. 
a) Nur langsam wurde es Joachim, der selbst hochgebildet war, 
möglich, wissenschaftliches Leben in der Mark heimisch zu machen. 
Die von seinem Vater in Aussicht genommene Universität wurde 
1506 zu Frankfurt a. d. Oder eröffnet. Ihre Entwickelung 
wurde aber durch die Teilnahme an den religiösen Streitigkeiten, 
sowie durch die Nebenbuhlerschaft Wittenbergs gehindert. 
b) Die Reformation fand trotz Joachims Widerstand Eingang 
in der Mark. Sogar feine Gemahlin bekannte sich zur neuen 
Lehre und mußte deswegen das Land verlassen. Auf dem Reichs¬ 
tage zu Augsburg, 1530, war der Kurfürst der Wortführer 
der Katholiken gegen die Protestanten. 
4. Erwerbungen. Im Jahre 1524 zog Joachim die er¬ 
ledigte Grafschaft Rnppin ein. In neuen Streitigkeiten mit Pommern 
gewann er die Mitbelehnung und die Zusage der Erbfolge. 
Joachims I. Wirksamkeit in der Mark hatte den Erfolg, daß er die 
widerstrebenden Elemente vereinigte und so zum Ausbau der Mark von einem 
fürstlichen Länderbesitze zum Staate beitrug. 
VI. Joachim II. Hektor und Markgraf Johann von Küstrin, 
1535—1571. Entgegen dem Achilleischeu Hansgesetze hatte Joachim I. 
die Marken unter seine beiden Söhne geteilt. Joachim II. erhielt die 
Kurwürde. Den Beinamen hat er sich in einem Kriege gegen Soliman 
erworben. Obwohl beide Brüder ganz verschiedenen Charakters waren, 
regierten sie doch in Eintracht. t 
1. Einführung der Reformation. Während der ent¬ 
schiedenere Markgraf Johann, der in den östlichen Landesteilen regierte 
und in Küstrin seinen Wohnsitz hatte, bald bei Beginn seiner Herr¬ 
schaft die Reformation einführte, verhielt sich der Kurfürst Joachim, 
der den Frieden und einen ruhigen Lebensgenuß liebte, anfangs schwan¬ 
kend dagegen, und erst, als sich auch die Stände für die Reformation 
erklärt hatten, trat er am 1. November 1539 zu ihr über. Doch 
behielt er, seiner Neigung entsprechend, die äußeren Formen des Katho¬ 
lizismus bei. In politischen Angelegenheiten aber stand er auf seiten 
des Kaisers und unterstützte denselben gegen den schmalkaldischen Bund. 
2. Aussichten auf die Vergrößerung des Staates.
	        
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