— 26 —
Erster Krieg mit Franz I. — Dieser begann gleich
nach der Rückkehr des Kaisers vom Reichstage zu Worms, 1521,
und dauerte bis znm Jahre 1525. Italien, der Hauptgegen-
ftand des Krieges, war auch dessen Schauplatz. Mit dem Kai¬
ser verband sich der Papst Leo X., der die kleinen Fürsten
von Italien in einen Bund zusammenbrachte, um die Franzosen
von der Halbinsel zu vertreiben. Auch der König von Eng¬
land, Heinrich VIII., dessen Minister, Kardinal Wolsey, durch
glänzende Versprechungen von Karl gewonnen war, trat dem
Bunde gegen Frankreich bei. Den vereinten Anstrengungen so
vieler Kräfte war Franz nicht gewachsen. Der Kaiser nahm
durch seinen Feldherrn Pescära und durch Georg von
Freundsberg, den tapferen Führer deutscher Landsknechte,
Mailand und Genua ein und vertrieb die Franzosen aus Ita¬
lien. Und als Franz sich zu seiner Wiedererobernng rüstete,
trat der Herzog Karl von Bourbon, ein Vetter des Kö¬
nigs von Frankreich, den dieser beleidigt hatte, zum Kaiser über.
Der Feldzug der Frauzosen mißlang. Auf dem Rückzüge fiel
auch Bayard, „der Ritter ohne Furcht und Tadel". Jetzt
machten die Kaiserlichen auf Bourbon's Rath einen Einfall in
das südliche Frankreich; dieser jedoch mißlang. Da faßte Franz
neue Hoffnung. An der Spitze seines Heeres brach er selbst
nach Italien auf, nahm fast ohne Widerstand Mailand ein
und belagerte dann das feste Pavia.
Schlacht bei Pavia (1525).*)—Inzwischen waren die
Kaiserlichen zum Entsätze herangekommen und erfochten hier den
glänzendsten Sieg. Das ganze Heer der Franzosen uud ihrer
Hülsstruppen lösete sich in wilder Flucht auf. Mitten im Ge¬
tümmel hielt der König, muthig wie immer, festen Stand. Er
war zweimal im Gesichte uud einmal an der Hand leicht ver¬
wundet, seilt Pferd unter ihm getödtet worden; und dennoch
wollte er sich den Spaniern nicht ergeben, die ihn umringten.
*) Gleichzeitig die Schlacht bei Frankenhausen, welche bem
Bauernkriege in Deutschland ein (Lude inachte.