1. Albrecht II. von Oesterreich. 
Nach Sigismunds Tod mochten zwei mächtige Fürstengeschlechter 
um den Vorrang streiten, die deutsche Königskrone zu erlangen, die 
Hohenzollern und die Habsburger. Zunächst schien es, als sollte der 
an Macht und Edelsinn hervorragende Hohenzoller Kurfürst Friedrich I. 
von Brandenburg zum König erwählt werden. Er hatte sich mehr, 
als alle anderen Fürsten um des Reiches Wohl und um das Ansehen 
der Krone verdient gemacht; aber die. anderen Kurfürsten fürchteten in 
ihm mit Recht den Herrscher, dem sie sich zu beugen haben würden. 
Darum ging Sigismunds letzter Wunsch in Erfüllung, sein Schwieger¬ 
sohn Albrecht von Oesterreich, der schon König von Ungarn und Böhmen 
war, wurde sein königlicher Nachfolger. 
Die Schilderung seiner Persönlichkeit zeigt ihn als einen „strengen 
Mann, der das ©einige zu Rat hielt, im Reden eben so offen wie im 
Handeln war, aber wenig Gewinnendes in feinem Aeußern hatte." 
Man sah ihn nie ohne das Schwert an seiner Seite, und bald riefen 
ihn Kriegsunruhen in die böhmischen Lande, so daß der neue König 
nicht einmal feinen Krönungszug nach altem Brauche halten konnte. 
Ohne den Beistand des tapfern Hohenzollernfürsten Albrecht 
Achilles, des dritten Sohnes Kurfürst Friedrichs I., möchte es Albrecht 
auch in Böhmen übel ergangen sein, da ihn zu gleicher Zeit die Ungarn 
gegen die Türken zu Hülse riefen. Eine Seuche brach aus und wurde
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.