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7. Von Flöten, Saitenspiel, Gesang 
ward jedes Herz erfreut, 
doch reichte nicht der helle Klang 
zu Bertas Einsamkeit. 
3 Und draußen in des Hofes Kreis, 
da saßen der Bettler viel, 
die labten sich an Trank und Speis' 
mehr als am Saitenspiel. 
). Der König schaut in ihr Gedräng' 
wohl durch die offne Tür, 
da drückt sich durch die dichte Meng' 
ein feiner Knab' herfür. 
10. Des Knaben Kleid ist wunderbar, 
vierfarb zusammengestückt; 
doch weilt er nicht bei der Bettlerschar, 
herauf zum Saal er blickt. 
11. Herein zum Saal klein Roland tritt, 
als wär's sein eigen Haus. 
Er hebt eine Schüssel von Tisches Mitt' 
und trägt sie stumm hinaus. 
12. Der König denkt: „Was muß ich sehn? 
Das ist ein sondrer Brauch.“ 
Doch weil er's ruhig läßt geschehn, 
so lassen's die andern auch. 
13. Es stund nur an eine kleine Weil', 
klein Roland kehrt in den Saal. 
Er tritt zum König hin mit Eil' 
und faßt seinen Goldpokal. 
14. „Heida! halt an, du kecker Wicht!“ 
Der König ruft es laut. 
Klein Roland läßt den Becher nicht, 
zum König auf er schaut. 
15. Der König erst gar finster sah, 
doch lachen mußt' er bald. 
„Du trittst in die goldne Halle da 
wie in den grünen Wald.
	        
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