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„ Jrluchter hochgeborner surfte, gnebiger lieber herre. Myn vndirteniger 
williger dinst sey uwer gnaden allecziit bereid. 
Gnediger Here. Uwer gnade bete ich wissen, das dese ingeslossen sedeßbriue 
[bie eben erwähnten Fehdebriefe an bie Stabt unb ben Kurfürsten^ uss Hute dornstag 
in der nacht al her*) uff uwer gnaden bnrck komen sint, die denn uwer gnade 
wol vornemen Wirt; dornach sich uwer gnade weiß zcu richten. Zcu allen uwer 
gnaden dinsten vnd geboten stehe ich gantz gehorsam. 
Geschreben am dornstage zcu nacht Hora secuuda noch Exaudi2) vndir myn 
insigel. Anno etc. L octavo. 
Uwer gnaden vnderteniger williger dyner Albrecht Prossen voit zcu Delczsch.3)" 
*) allhier. *) — nach Exaudi (18. Mai). S) Delitzsch. 
(Makwitz fanb aber von feiner Seite bie nötige Unterstützung, nicht einmal von feiten 
ber bazu beauftragten Freischöffen. So oerfünbet ber Freigraf Heinrich ©mebt am 27. April 
1462 ben Spruch bes heimlichen Gerichts, burch ben bie Freischöffen Mennel von Erb- 
mannsborf, Nickel von Schönberg, Hans von Teuchern unb Bertolb Gruning, welche ber, laut 
Urfunbe vom 26. Juli 1456, übernommenen Verpflichtung, bem Kläger Mathis Makwitz vor 
dem orbentlichen Richter ber Beklagten zu feinem Rechte zu verhelfen, nicht nachgekommen 
ftnb, bis zur Befriebigung bes Klägers für ehrlos erklärt werben.) 
(Cod. dipl. etc. a. a. O.) 
12. Fehde der Schuhknechte. 1471. 
(Streit zwischen Schuhknechten unb Studenten.) 
a) Fehdebrief der Schuhknechte gegen die Universität. 
„Wir nochgescrebin x) Lorentz Stoyck, Steffan Stoyck, Peter Stoyck gebrudere, 
Peter Tyle, Mattis Smydt und Valentin Smyd, thun kunt allin und ichligen 2) 
studenten der universiteten Leipczk, welchs wesins sye sind, es synt3) doctores, 
licenciaten, meyster adir bacularii, sye sint geistligin adir werltchm4), iunck adir 
alt, cleiit adir grosß, das wir uwer synde5) werdin unde synde sein wollin umbe 
des willin, das eyner, gnanth der „lange probist" in unsir libin srawin collegio 
wanende b), und „cleyn Nickel" in doctor Smidebergis bursin 7) und baccularius 
Schutz und eyner gnanth „Grossel", widir gate 8), ere und recht in der stadgerichte 
Liptzk mit irer selbist gewalt und srevil obirhomud 9) und dorober glemunt10) haben, 
und wollin unß hirumbe nicht Wandels pflegin. Sulchs Wandels wir obingemelte 
unß an allin den dye do studenten synt, iunck adir alt, irholin wollin und wollin 
uns eins sulchin an uch11) allin tzu den eren bewart habin. Gegebin undir dissin 
ingesigil, des wir nu tzumale gebruchin, im LXXI. iare." 
(Cod. dipl. Sax. reg. II, XI. Nr. 156.) 
*) nachgeschrieben. s) jeglichen. s) seien. *) weltlich. 5) eure Feinde. 6) wohnend. 
7) bursa = ftubent Wohn- und Kosthaus. 8) Gott. 9) Übermut. 10) Drangsalszeit. n) an euch. 
(Nachbem.: Die Stubenten würben baraufhin am anbetn Tage von ben Schuh¬ 
knechten überfallen unb zum Teil übel zugerichtet. Die Friebensstörer, unter ber Gerichts¬ 
barkeit des Rates stehenb, hatten strengste ‘Strafe zu gewärtigen unb suchten ihr Heil in bet 
Flucht. Noch lange Zeit machten sie burch Plünberung unb Raub bie Umgebung Leipzigs 
unsicher, verbanben sich mit anbetn Raubgesellen unb suchten besonders bie Dörfer heim, bte 
in einem Abhängigkeitsverhältnis zur Universität stauben.) Vgl. „Herzog Moritz führt bie 
Reformation zu Enbe.". 
b) Kurfürstlicher Auftrag, die Schuhknechte festzunehmen. 
„Von gots gnadenn Ernst kursurste etc. allen und iglichin unsern prelatin, 
grasfin, fryhen Hern, ritterschafften, amptleuten, steten, merckten, dorffschafften und 
andern underthanen, den disser triff ertzeiget werdet, unsir gunst, gnade und alles
	        
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