fullscreen: Für die Oberstufe (Theil 2)

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Bopsingen hinzieht. Er beginnt im Südwesten mit der Baar, einer muldenförmig 
zwischen Schwarzwald und Alb eingesenkten Hochfläche am obern Neckar. Auf ihm 
liegen am Fuß der Alb die Städte Balingen, Pfullingen und Reutlingen, Neuffen, 
Metzingen, Owen, Kirchheim, Göppingen, Aalen. 
b) Das Gän zwischen Schwarzwald und Schönbuch, welches in das obere oder 
südliche und in das untere, nördliche oder Strohgäu zerfällt. Hier liegen die Städte 
Herreuberg, Weil die Stadt und Heimsheim. An das Strohgäu schließt sich östlich 
o) Die Ludwigsburger Ebene oder das sogenannte lange Feld zwischen den Soli¬ 
tüder Bergen und der Enz an, auf welchem sich der einzeln stehende Asperg zu 356 m 
über dem Meer erhebt. Hier liegen Ludwigsburg und Markgröningen. 
ä) Die Filder, eine durch ihr Kraut berühmte, fruchtbare Strecke, die sich an den 
Nordostabfall des Schönbuchs anlehnt und gegen Osten dem Neckarthal zu sich absenkt. 
e) Die Flächen nördlich von Heilbronn, Neckarsulm, Öhringen, Hall und Crails¬ 
heim, also die Flächen am untern Neckar, das Hohenlohesche, d. h. die Flächen am 
mittlern und untern Lauf des Kochers und der Jagst, und endlich das Mergentheimische 
im Taubergebiet. 
6. Die Flächen, welche soeben genannt worden sind, dürfen wir uns nicht als ganz 
eben vorstellen; ihre Oberfläche ist vielmehr wellenförmig und von Thälern unterbrochen. 
Richten wir unsere Blicke in die Ferne, so sehen wir unsern Gesichtskreis überall von 
sanften Hügeln begrenzt, auf welchen das Auge gerne ruht, wenn es über die weiten 
Flächen hingeschweift ist, und welche diesen Landschaften einen eigenthümlich lieblichen 
Reiz verleihen. Der reichste Wechsel der mannigfaltigsten Erzeugnisse ergetzt unser Auge: 
in der Ebene weit ausgedehnte, gesegnete Fruchtfelder, in den Thälern saftige Wiesen, 
Obstpflanzungen und Weinberghalden, die in sorgfältigem Stufenbau an den Thalwän¬ 
den aufsteigen. Die Ebenen sind die reichen Kornkammern der angrenzenden Hügel¬ 
gebiete, und diese sind jenen hinwiederum mit ihrem Holzreichthum nützlich. Der 
Schönbuch hat vorzüglich Laubholzwälder, im Welzheimer Wald sind Nadelholzwälder 
vorherrschend. Die Vorberge der Hügelmassen bieten weite und herrliche Aussichten 
über die an ihrem Fuß sich ausbreitenden Landschaften dar. Bekannt sind in dieser 
Hinsicht der Rothenberg bei Untertürkheim, 410 m hoch, der Kapelberg bei Fellbach, 
469 m, der Wunnenstein bei Winzerhausen, 392 m, der Michelsberg bei Bönnigheim, 
Z95 m, der Wartberg bei Heilbronn, 314 m, die Waldenburg, 507 m. der Einkorn bei 
Hall, 510 w, welche meist auch mit Trümmern ehemaliger Burgen oder Kapellen geziert 
sind. Ebenso gewähren die südlichen Flächen, die Höhen im Gäu und auf den Fildern, 
die entzückendsten Aussichten gegen Süden mit dem prachtvollen Hintergrund der Alb. 
7. Wenden wir unsere Blicke auf das Innere der Erde, auf das unter der Ober¬ 
fläche verborgene Gestein, so begegnen uns in dem beschriebenen Gebiet viererlei 
Gebirgsarten. 
a. Zunächst unter dem Steilrand der Alb bildet ein waldiger, schluchtenreicher Gürtel 
des braunen Jura den Übergang zu den ausgebreiteten Flächen des schwarzen 
Jura oder Lias. Der braune Jura besteht aus «nein Wechsel von Mergel, 
Sandstein und Thon und ist durch Eisen vorherrschend braun gefärbt. In ihm ist 
darum auch das Hauptlager der Eisenerze, von welchen in den Bergwerken zu Wasser¬ 
alfingen, Aalen und Kuchen jährlich 500 000 Zentner Erze abgebaut werden, um auf 
den Hütten zu Wafferalfingen, Königsbronn und Schussenried zur Verhüttung zu 
kommen. Im schwarzen Jura dagegen trifft man den Wechsel dunkler Schiefer, 
Thone und Kalke. Erstere sind theilweise so stark mit Bergöl getränkt, daß sie mit
	        
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