§. 60. 1848 bis 1866. 265
salza capituliren und das Land verlassen mußte. Und zugleich
drang das „Volk in Waffen", der hohen Ziele und Güter, 1866
die es galt, sich wohl bewußt, von ausgezeichneten Generalen
geführt, (Kronprinz Friedrich Wilhelm, Friedrich Carl,
v. Moltke, Herwarth v. Bittenfeld, Vogel v. Falckenstein,
v. Steinmetz, v. Bonin, von Beyer, v. Mutius u. a.), von
seinem Heldenkönig selber begleitet und begeistert, in einem
Siegeslauf, der nicht seines Gleichen hat in deutschen Ge-
schichten, in drei Linien (unter dem Kronprinzen, dem Prin-
zen Friedrich Carl und Herwarth v. Bittenfeld) durch Schle-
fien in Böhmen und Mähren ein, siegte in dem „siebentä-
gigen Kriege" am 26. Juni bei Turnau, Podol, am 27. bei
Trautenau, Nachod, Hünerwasier, am 28. bei Scalitz,
Münchengrätz, am 29. bei Königinhof, Gitschin, und, nach-
dem nun die 3 großen preußischen Armeen sich vereinigt,
am 3. Juli bei Königgrätz (Sadowa), wo alle acht prenß.
Armeecorps im Kampf waren. Vgl. I, 237. Am 8. Juli
wurde Prag genommen, nach dem Siege bei Tobitschau (15. Juli)
Brünn und Olmütz besetzt und der Sieger stand vor Preß-
bürg und vor Wien. Oesterreichs Macht und Muth war ge-
brochen.
Denn auch seine Verbündeten waren geschlagen und erlegen,
die Hannoveraner hatten in der blutigen Schlacht bei Langen-
salza (27. Juni) tapfer gekämpft, aber zwei Tage danach die
Waffen gestreckt, die unter dem Prinzen Alexander von Hessen
und Karl von Baiern stehende Reichsarmee hatte sich nicht mit
Ruhm bedeckt, Kissingen, Aschaffenburg, Frankfurt a. M.,
Würzburg war von der „Mainarmee" (Vogel von Falkenstein)
genommen und besetzt; „die Länder nördlich des Mains lagen zu
des Königs Füßen."
Franz Joseph suchte Hülfe bei dem Kaiser von Frank-
reich. So kam durch dessen Vermittlung der Friede zu
Prag (23. August) zu Stande, durch welchen der öfter-
reichische Kaiser in die Vereinigung Venetiens (das er schon
Ott Frankreich abgetreten) mit dem Königreich Italien willigte,
die Auflösung des bisherigen deutschen Bundes anerkannte,
aus Deutschland ausschied, die von Preußen in Norddeutsch-
land vorzunehmenden Territorial- und Verwaltungsverände-
rungen anzuerkennen sich verpflichtete und 20 Millionen
Thaler Kriegskosten zu zahlen versprach. Hannover, Kurhessen,
Nassau, Frankfurt a. M>, Hessen-Homburg, Meisenheim :c.
und einige kleine baltische Gebiete wurden dem preußischen