Full text: Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg (Teil 3)

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2. Die Waffentüchtigkeit der Ritter. 
Ziel: Wodurch erlangten und behielten die Ritter diese hohe 
Bedeutung? 
Allein durch ihre kriegerische Tüchtigkeit. Und worauf beruht 
diese? Es ergiebt sich leicht, daß die kriegerische Brauchbarkeit der Ritter 
aus zweierlei Dingen beruht: auf dem Besitz guter Waffenrüstung 
und auf dem richtigen Gebrauch derselben, die wiederum durch tüchtige 
Übung bedingt ist. Wir reden also von der Waffenrüstung und von 
der Waffenübung. 
Ä. D i e W a f f e n r ü st u n g. 
Da zu diesem Thema die Schüler selbst alles Nötige beitragen 
können, so folgt hier nur die Feststellung des Ergebnisses. 
Schutz Massen: Der Panzer (Harnisch) umschließt Brust, 
Leib, Arme und Beine (anfangs aus Eisenringen und Schuppen künstlich 
verfertigt, später durch schwerfällige Eisenplatten ersetzt); über dem 
Harnisch trug man einen bis zum Knie herabreichenden Wappenrock. 
Der Helm bedeckt das Haupt, das Gesicht bleibt entweder frei oder 
wird durch ein Vifir geschützt, auf dem Helm ein Federschmuck oder das 
Wappenbild. Der dreieckige Schild (mit dem gemalten Wappen¬ 
bild — Adler, Löwe) aus Holz und Leder oder Eisen, am linken Arm 
getragen. 
Trutz- oder Angriffswaffen: Die Lanze, das gerade 
Schwert, der Dolch. Da die Wucht des Angriffes und des Lanzen- 
ftoßes aus dem Pferd beruht, so kann man auch das Ritterroß 
hierher rechnen. Unterschied von Marschroß und Streitroß; das Roß 
wird später auch durch Panzerung geschützt und beschwert. Hinweis 
aus die Last der eisernen Waffen, auf die Beschwerden, die Hitze oder 
Kälte dem Träger dieser Wassert verursachte; Unbehilslichkeit des Ritters 
ohne Roß, Erstickungsgefahr bei geschloffenem Visier. — Natürlich ge¬ 
hören zu dieser Besprechung auch Abbildungen und womöglich der Besuch 
einer Waffensammlung. 
b. Die Waffenübung. 
Wenn der Ritter in seiner schweren Rüstung die schweren Waffen 
und das starke Roß sicher sichren und regieren sollte, so beourfte er 
hierzu einer großen Körperkraft und einer großen Geschicklichkeit, und 
dies beides konnte nur durch stete Gewöhnung und Übung von Jugend 
an gewonnen werben. So kam es, baß die Waffenführung ganz ähnlich 
wie ein Handwerk erlernt werden mußte (Lehrling, Geselle, Meister). 
Beispiele, Vermutungen! 
Die Erziehung des Ritters. 
1—7. Jahr: Pflege der Frauen, Übung mit kindlichen Waffen. 
7—14. Jahr: Edelknabe (Junierlin) im Dienst eines anderen 
Ritters ober bes Lehnsherren; Hosbienste im Schloß unb bei Tisch, Be-
	        
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