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ermöglichten so jederzeit die Heranziehung größerer Truppenmassen,
wenn es etwa galt, einen Angriff der Germanen auf die Reichsgrenze
zurückzuweisen.
Schließlich trugen auch noch römische Flotten, die auf dem Rhein
und der Donau stationiert waren, zur Sicherung jener römischen
Grenzgebiete bei.
Im Schutze dieser Verteidigungsmaßregeln aber entwickelten sich
jene Standlager römischer Legionen zu blühenden Römer st ädten am
Rhein und an der Donau. Mit den Soldaten und ihren Familien
zogen zahlreiche Händler und Geschäftsleute herbei und ließen sich in
den Lagern selbst oder in deren Nähe nieder. Neben den schlichten
Mannschaftshäusern und festen Kommandantur- und Magazingebäuden
entstanden bald andere prachtvolle öffentliche Paläste, Theater, Cirkusse
und Bäder. Mehr und mehr wurde auch die Umgebung dieser Städte
von den Römern angebaut, und bald glichen namentlich die srucht-
baren Ufer des Rheinstroms einem einzigen, blühenden Gartenland,
aus dem die prachtvollen Villen vornehmer Römerfamilien hervor-
leuchteten. So wurden aus solchen römischen Standlagern und An-
siedelnngen die oben genannten Rhein- und Donaustädte, und in den
Grenzgebieten der beiden Ströme entstanden das mächtige Trier, Metz,
Wiesbaden, Baden-Baden, Bregenz, Augsburg und viele
andere, noch heute blühende Städte.
Der römische Händler brachte hierher die Erzeugnisse des Südens.
Früchte, Wein, kostbares Hausgerät. Schmucksachen, Kleider und Glas-
waren, und vertrieb sie bis in die entferntesten Gegenden Germaniens.
Aber auch der benachbarte Germane suchte jene glänzenden Römer-
städte auf und brachte die Erzeugnisse seiner Heimat. Tierhäute und
Pelzwerk, geräucherte Fleischwaren und Honig. Salz und Bernstein.
Schlachtvieh und Pferde u. am., zu Markte, um sie gegen die be-
gehrten Erzeugnisse römischer Kunst einzutauschen.
7. Land und Volk der Germanen.
Ganz anders freilich sah es noch im eigentlichen Germanien, im
Innern des Landes ans, von dem uns der Römer Tacitus und
andere Geschichtschreiber jener Zeit ein düsteres Bild entwerfen.
Reißende Ströme stürzten von den Abhängen der Gebirge herab und
wälzten ihre Fluten durch die Thäler und sumpstgen Niederungen