Full text: Gustav Adolf im Gebet vor der Schlacht bei Lützen (C,1)

Gnüav Aböls im Gebet vor ber Schlacht bei Lühe». 
(1632.) 
Die zwölf ersten Jahre des furchtbaren Religionskampfes, der im 
17. Jahrhundert auf deutschem Boden ausgefochteu wurde, endeten mit 
einem entschiedenen Sieg der katholischen Partei. Und nicht mir, daß die 
Vertreter der protestantischen Sache auf blutigen Schlachtfeldern unterlegen 
waren, die Vernichtung des evangelischen Bekenntnisses selbst schien durch 
das Restitutionsedikt Kaiser Ferdinands II. angebahnt. Da erschien 
dem bedrohten Protestantismus ein Retter in dem Schwedenkönig Gustav 
Adolf, der dem ganzen Kampfe rasch eine neue Wendung gab. In unauf¬ 
haltsamem Siegeszug zertrümmerte er die Kriegsmacht der Liga bei Brei¬ 
tenfeld, drang durch Thüringen und Franken bis zum „goldenen Mainz" 
vor, wo er überwinterte, erzwang sich bei Rain am Lech den Einmarsch 
in Bayern, dessen Hauptstadt er besetzte, und stand nun schon drohend 
vor den Erblanden des Kaisers. In letzter Stunde gewann dieser den 1630 
entlassenen Wallenstein wieder zum Feldherrn. In ihm erst fand Gustav 
Adolf einen ebenbürtigen Gegner, der ihm den Sieg vor Nürnberg streitig 
machte. Als darauf der Schwedenkönig aus der Reichsstadt gegen Bayern 
nbzog, folgte ihm dahin nur Maximilian, während sich Wallenstein auf die 
Länder des Kurfürsten von Sachsen warf. Auf den Hilferuf dieses seines 
vornehmsten Verbündeten eilte Gustav Adolf nach Norden und zwang Wallen¬ 
stein, der in der vorgerückten Jahreszeit keinen Kampf mehr erwartet und 
Pappenheim bereits nach Halle abgeordnet hatte, am 16. November 1632 
zur Schlacht bei Lützen. 
Am Morgen des 16. November lag ein dichter Nebel über der Ebene 
von Lützen, der sich erst gegen Mittag zerteilte. Nach seiner Gepflogenheit 
eröffnete Gustav Adolf den Tag mit einem Feldgottesdienst: in Schlacht¬ 
ordnung gestellt und zum Kampf gerüstet, sang das ganze Heer unter 
Trompetenbegleitung Luthers Lied „Ein feste Burg ist unser Gott, ein
	        
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