08 rs Buch. Ueberblick des histor. Materiale :
Italien den Franken. — Noch ein kleiner LandeS-Rest
in Unter-Italien, blieb den Oströmern. (Siehe rte
Karte).
5. Als die Fränkische Monarchie A°. 84z. getheilt wur,
de, erhielt Lothar I, der älteste jener drei Brüder,
Italien nebst der Kaiserwürde, und zugleich Mittel-
Franken bis an die Nordsee. Lothar gibt bald Ita¬
lien und die Kaiser-Krone seinem ältesten Sohne Lud¬
wig II, dessen zwei Brüder theilen Mittel^Franken
allso, daß Karl den südlichen Theil, d. i. Burgund,
und Lothar II. den nördlichen Theil oder Lothringen
erhalt.
^ Bei 70 — 80 3- ward Italien ein Spielball, den
die verschiedenen Herzoge einander entrissen, wodurch
das Land, und zugleich durch die Einfälle der Ungarn
mitunter, wie Deutschland, beunruhiget wurde, bis
Otto der Grose sich einmischte, und durch deutsche
Kraft dem Zanken und Zerren Einhalt that: Er be¬
siegt Berengar II; verzeiht ihm, und belehnt ihn mit
Italien; aber der Undankbare erregt neue Unruhen.
Da nahm Otto daS verwirrte Land unter seinen Scep-
ter, und ließ sich A°. 962.) als Kaiser krönen.
7. Wohlbenöthigt war Italien öfters einer fremden Hilfe,
um Ruhe und Ordnung herzustellen, aber selten zeig¬
ten die folgenden Geschlechter den richtigen und best¬
möglichen Gebrauch davon: Denn Italien- Völker
zerfielen durch Parteien-Wuth immer wieder unter sich
selbst, wie auch leicht gegen diejenigen, welche die
Hilfe geleistet hatten. Daher sehen wir das Land in
der ivten und iiten Periode in viele Staaten auf-
gelöset; die erheblichsten sind:
1) In Ober-Italien: Venedig im Nordosten; Savoyen
und Piemont im Nordwesten; Mailand in der Mitte,
nebst Modena, wie auch Parma und Piacenza; und das
Küstenland Genua im Süden von Piemont.
r) In Mittel-Italien: Der Rirchenftaat, vormals der
Exarchat; und Toscana, oder Florenz, im Westen de»
vorigen.