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Zeittafel und Hauptergebnisse.
936—973 Kaiser Otto I., der Große. Er hat mit Ausständen der
Stammesherzöge zu kämpfen, auch nachdem er die Herzog¬
tümer zum größten Teil in die Lände seiner nächsten Ver¬
wandten gebracht hat. Daher schafft er durch Verleihung
von Reichsgut an den hohen Klerus einen geistlichen Reichs¬
fürstenstand , dessen Besitztümer dem Reiche nicht dauernd
entfremdet werden können. Ausdehnung der deutschen Herr¬
schaft über die Slaven östlich der Saale und Elbe: Gründung
mehrerer Missionsbistümer und des Erzbistums Magdeburg.
Sinter seinem Nachfolger gehen durch einen großen Slaven¬
aufstand diese Gebiete wieder verloren.
Erneuerung der deutschen Herrschaft in Italien und des
Kaisertums.
1039—1056 Heinrich III. Er verfügt unbedingt über den päpstlichen
Stuhl, verschafft aber den Ideen der Kluniazenser Eingang
in Rom.
1056—1106 Heinrich IV. Während der Vormundschaft feiner Mutter
gewinnen die Herzöge und Bischöfe maßgebenden Etnfluß
auf die Reichsregierung.
1059 Durch das Papstwahldekret, das den Kardinälen die Be¬
setzung des Heiligen Stuhles in die Hand gibt, sucht die
Reformpartei (Hildebrand) den kaiserlichen Einfluß aus¬
zuschalten.
1066 Der Normannenherzog Wilhelm erobert England.
1073—1085 Papst Gregor VII. Verbot der Priesterehe, der Simonie
und der Laieninvestitur.
Investitur st reit mit dem deutschen Königtum, das
auf die Verfügung über die geistlichen Güter nicht ver¬
zichten kann.
Die mit Heinrich IV. unzufriedenen weltlichen Großen
stellen sich auf die Seite des Papstes.
1077 Heinrich erzwingt durch die Kirchenbuße in Canossa feine
Lossprechung vom Banne.
Der trotzdem von den Großen gewählte Gegenkönig fällt
im Kampfe; Heinrich kann auf einem Zuge nach Italien
einen Gegenpapst aufstellen und Gregor aus Rom verdrängen,
der bei den Normannen in Süditalien Schutz findet.
Ausstand Heinrichs V. gegen den Vater.
1096—1099 Der „erste" Kreuzzug: Gründung des Königreichs Jerusalem.
Ritterorden.
1106—1125 Heinrich V. Beendigung des Investiturstreites durch das
Wormser Konkordat, dessen Bestimmungen dem Kaiser
immerhin noch einen bedeutenden Einfluß aus die durch die
Domkapitel zu vollziehenden Bifchofswahlen lassen.
1125—1137 Lothar von Sachsen, der Schwiegervater des welfifchen
Herzogs Heinrich von Bayern.