Full text: Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten

— 18 — 
welche die altbritische freie Kirche (§ 20) untergrub und 
die Ausbreitung der päpstlichen Macht über Deutschland 
durch Bonifacius begründete, ein für die Zukunft höchst wich¬ 
tiges Gebiet gewann. Von ihm stammt der Canon missae 
(Meßkanon), eine Sammlung Antiphonien, und die Einfüh¬ 
rung des cantus firmus (— Gregorianischer Kirchengesang). 
b. Gottesdienstliches und sittliches Leben. 
ß 29. Wenn der Glaube die Menschen innerlich erfüllt, 
so äußert er sich in dem Cultus oder Gottesdienst und in 
dem ganzen sittlichen Zustand derselben. Inwiefern jene 
Bedingung in den ersten 6 Jahrhunderten bei der christlichen 
Kirche zutrifft, soll im Folgenden gezeigt werden. 
Zunächst war der Gottesdienst, der zuerst in den 
Hallen des Tempels zu Jerusalem, dann in Privathäusern 
stattfand, anfänglich sehr einfach und bestand in einer Be¬ 
lehrung, die an das Alte Testament, später an die Briefe 
der Apostel und an die Evangelien sich anschloß — aus 
welchen Schriften nach jüdischer Sitte vorgelesen wurde — 
und von Gebet und Psalmengesang begleitet war. Außer 
diesem Theil des Gottesdienstes, dem auch Nicht-Christen 
beiwohnen durften, hatten die Christen das Abendmahl, mit 
dem sie zur Stärkung des Glaubens und zur Unterstützung 
der Armen ein gemeinsames Liebesmahl (Agape) verbanden. 
Die Kindertaufe ist in dieser Zeit nur wahrscheinlich; der 
Taufe der Erwachsenen ging eine Unterweisung voran. Die 
Form der Taufe war die Üntertauchuug oder (bei Kranken) 
Besprengung. Neben dem Sabbath der Judenchristen kam 
allmählich der Sonntag auf. Feste gab es noch nicht. 
§ 30., Im Laufe der ersten Jahrhunderte wurden die 
Bestandtheile des Gottesdienstes erweitert, und traten nach 
und nach die Feste Ostern, Pfingsten, Himmelfahrt, Epi¬ 
phanien und zuletzt feit dem 4. Jahrhundert Weihnachten ans. 
Ostern wurde in Kleinasien, wo meist Judenchristen lebten, 
drei Tage nach dem jüdischen Passah (14. Nisan), also 
nicht immer an einem Sonntag gefeiert, sonst aber und 
namentlich in der römischen Kirche, die meist Heidenchristen 
zählte, immer an einem Sonntag, den man gegen 200 für passend 
Ke Seim 
ingsvck 
läsen trat 
,b 
int! 
t 
»r n i» 
iitr heidini i 
Inadjteit' 
uertoiti 
ii Ki 
in 
unb b 
Sbieni 
mit erhi 
W ge 
bet 5 
ige fli 
tlbet, b 
n uii 
K Wer, ein 
W barste! 
31. Seit i 
nun bie 
tu Die P i 
ei 
cm: ( 
a, W 
bie 
i us 
I 
I /VH 
d 
Angllstim 
1 % Es w 
toftn 
schuf 
IM öuch übe) 
3 ch alle 
M Nt unb 
* tze, bie, 
sühn
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.