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Diese Ereignisse gehören im Ganzen ins 12. Jahrhundert. Im
13. wurden die Esthen von den Dänen unterworfen, und
stellten sich die Kuren freiwillig zur Taufe. Unter bett
wilden slavischen Preußen, die den Prager Erzbischof
Adalbert, als er bei ihnen predigte, erschlagen hatten (wo
später Königsberg stand, dem Böhmenkönig Ottokar zu Ehren
so genannt, der den Deutschherren die Stelle dazu anwies,
als er mit seinem Schwager Otto von Brandenburg bas
Samland erobert hatte), gelangte das Christenthum erst
durch den deutschen Ritterorden (§ 50), namentlich bett
Großmeister Konrad, im 13. Jahrhundert zur Herrschaft.
Anmerkung. Christenthum bei den Tataren, nördlich von China,
durch Nestorianer im 11. Jahrhundert (Priester Johannes); später un¬
ter den Mongolen, die unter Dschingiskhan das Tatarenreich 1202 unter¬
worfen hatten. Mission zum Großkhan Mangu durch Ludwig den Heil.
unter dem Franziskaner Wilhelm v. Ruysbroek, bei den Sarazenen
in Aegypten unter dem heil. Franziscus und Raimundus Lullus in
Nordafrika (f 1315).
§ 49. Angesichts dieser großen Fortschritte des Christen¬
thums in Europa wurde es in der abendländischen Christen¬
heit schwer beklagt, daß die Heirnath desselben in der Ge¬
walt von Ungläubigen war. In Palästina war nämlich auf
die oströmische Herrschaft durch den Khalifen Omar 636 bie
muhamedanische gefolgt, welche im 11. Jahrhundert auf bie
seldschnkkischen Türken oder Sarazenen überging. Da nun
diese der Religion Mnhameds ergeben waren und die seit
alter Zeit üblichen und lange geduldeten Wallfahrten bet
Christen empfindlich zu stören anfingen, so wurde darüber
im Abendland laute Klage, besonders durch den Pilger Peter
von Amiens, erhoben, und durch die Kirchenversammlungen
in Piacenza und Clermont (März und November 1095) be¬
schlossen, Palästina zu einem christlichen Reiche zu machen.
Zu diesem Zwecke wurden unter Genehmigung, bezw. Leitung
der Päpste, welche die Stimmung der Christenheit zur He¬
bung ihres Ansehens zn benützen wußten (§ 50,7), eine Reihe
von Zügen unternommen, welche Kreuzzüge heißen, weil bie
daran Teilnehmenden sich ein rothes Kreuz auf die rechte
Schulter hefteten. Die Länder, aus denen diese Unterneh¬
mungen gefördert wurden, waren hauptsächlich Frankreich,
Italien, Deutschland, England.
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