Full text: [Teil 5 = Obertertia, [Schülerband]] (Teil 5 = Obertertia, [Schülerband])

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als Zeit notwendig war, um die Nachricht von den Pyrenäen oder dem 
Balkan bis nach Berlin zu blitzen. Elende Tücke des Objekts! — 
Niemals gibt es eine Zeit, in der die Apparate im Haupttelegraphen¬ 
amt ohne Material sind. Tag un!d Nacht müssen sie pochen. Der Wind¬ 
hund Nachricht hat keinen Nugenblick Nuhe,- immer gibt es einen Grt, zu 
dem er dringend lausen muß. 
Und doch gibt es fünf Minuten am Tag, wo er still niederliegen muß. 
von drei Minuten vor acht bis zwei Minuten nach acht morgens ruht 
täglich jeder telegraphische Betrieb im gesamten Deutschen Neich. Ls ist 
dies die heilige Zeit in der Welt der Drähte. Still und erwartungsvoll steht 
zu dieser Stunde an jeglichem Telegraphenapparat Deutschlands ein Be¬ 
amter. Und Punkt acht Uhr schwirrt durch alle Drähte ein Stromimpuls, 
und überall pochen die Hebel kurz und scharf an. Das ist das Uhrenzeichen. 
Im ganzen Neich werden danach die Zeiger gerichtet. Im Berliner 
Haupttelegraphenamt steht eine astronomisch genau gehende Uhr. Durch 
sechs riesige Umschalter werden kurz vor acht Uhr sämtliche Leitungen des 
Nmts an einen in ihrem Werk befindlichen Kontakt geschaltet. Und auto¬ 
matisch gibt sie dann allen kund, daß es jetzt bis auf Bruchteile einer Sekunde 
genau acht Uhr ist. Kurz darauf quittieren alle Beamten im Neich durch 
ein bestimmtes Zeichen nach Berlin, daß sie das Uhrenzeichen empfangen 
haben. Das ist zugleich eine Bekundung darüber, daß alle Leitungen in 
betriebsfähigem Zustand sind. 
Nun beginnt die Tageszeit in diesem Haus, an dem wir alle in Deutsch¬ 
land ein lebhaftes Interesse haben. Denn was dort unaufhörlich pocht und 
pocht, das kann jeden Nugenblick an unsere eigene Tür pochen. 
Krtur Fürst. (Die wunder um uns.) 
Lin Regenschirm alr Gegenstand volkswirtschaftlicher Betrachtungen. 
Um die Nusbildung, welche neuerdings die Volkswirtschaft gewonnen 
hat, zu erkennen, braucht man nur irgendeinen Gegenstand des täglichen 
Gebrauchs zu betrachten. Ls sei beispielsweise ein Regenschirm. 
Der Stock des Schirmes ist — so nehmen wir etwa an — in der be¬ 
kannten Stockfabrik von Meyer in Harburg aus einem holz angefertigt 
worden, das in Venezuela gewachsen war, und mit einem aus Japan be¬ 
zogenen Lacke überzogen. Der Elfenbeingriff wurde aus dem Zahn eines 
Elefanten hergestellt, der im Eise Sibiriens eingebettet gefunden wurde. 
Der silberne Ning, der den Griff an seiner Wurzel umschließt, wurde von 
einer Metallwarenfabrik in Pforzheim geliefert, die das Silber von einer 
Silberhütte am harze bezog, in der es unter Zuschlag brasilianischer Silber¬ 
erze gewonnen wurde. Das dem Silber zugesetzte Kupfer wurde von Mexiko
	        
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