Full text: Die sittlich-geistige Wiedergeburt zu Anfang des 19. Jahrhunderts (H. 93)

24 Ernst Moritz flrnbt 
Bö. XI, S. 176 1: was kann dich erlösen, öeutfches Volk, was kann 
öeine beschmutzte (Ehre wieder weiß waschen? was kann öich wieder 
als öen echten Sprößling öer eölen Germanen in öer Weltgeschichte 
hinstellen? ® nichts als öer Glaube an Gott, öer Glaube an deine 
Väter, der Glaube an deutsche Redlichkeit und die gemeinsame Liebe 
und Treue gegen das ganze Vaterland. 
Deutscher Mensch, fühle Gott wieder, vernimm und fürchte, was 
ewig bleibt, und du vernimmst und fürchtest auch dein Volk; du fühlest 
in Gott wieder die (Ehre und würden der Väter, ihre herrliche Ge¬ 
schichte verjüngt sich wieder in dir, ihre feste und tapfere Jugend 
blüht wieder auf in dir, das ganze deutsche Vaterland steht wieder in 
dein erhabenen Heiligenschein der vergangenen Jahrhunderte vor dir! 
Dann, wann du solches fühlest und fürchtest und ehrest, dann weinest 
du, dann bejammerst du, dann zürnest du, daß du so elend und schlecht 
geworden wärest- dann beginnt dein neues Leben und deine neue Ge¬ 
schichte. Die Zeit ist gekommen, wo du durch unbeschreibliche Plagen 
und Drangsale, durch unnennbare und unerhörte Greuel unö Schanöen 
erkennen solltest, öaß nur (Eintracht öich retten kann, wie Zwietracht 
öich veröorben hat. vertilgt sei auf ewig öer k)aß, verstummt öer 
Spott, erloschen jeöe Fehde unö jeöer Groll, welche Öen einen Deut¬ 
schen gegen Öen anöeren entzweit, welche öie öeutschen Schwerter mit 
Bruöerblut gefärbt haben! 
Aus der Schrift: Der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze? 
S. 58f.: Tief aber verachten wir jene öummen unö schlechten 
Schwätzer, welche ohne Kenntnis öer Geschichte unö ohne (Ehrfurcht 
vor öem göttlichen willen, öer sich in öer Geschichte offenbart, uns 
Deutschen beweisen möchten, wir müssen öurchaus Schutt unö Ksche 
tveröen, worin anöere Völker, öamit ihnen ein schöneres Leben er¬ 
blühe, ihren Samen streuen, was Gott in öem gewaltigen unö geheimen 
Laufe öer Zeiten will, ist uns nicht verborgen, ist uns keine Minute 
ein Geheimnis: wir sollen unsere Liebe unö unser Leben, öas, woöurch 
rvir Menschen finö, öas, woöurch wir Öen ehrwüröigen Hamen eines 
Volkes veröierten, bis in den Tod verteidigen, und jene leeren und eitlen 
Goren nicht hören, die uns zu Schutt predigen möchten, weil ihre 
Seelen nichts als morscher und fauler Schutt sind. Jener Kosmopoli¬ 
tismus, den man uns anpreist, ist nicht von Gott, sondern von Tyrannen 
und Despoten, welche alle Völker unö Länöer zu einem großen Schutt¬ 
haufen, ja Misthaufen öer Knechtschaft machen möchten, unö welchen 
es öaher gefällt, wenn man die Menge darauf hinweist, daß es für 
1 (Beschrieben 1813. 
2 (Beschrieben nach der Leipziger Schlacht, als manche Diplomaten für einen 
Frieden eintraten, bei dem der Rhein Grenze geblieben wäre. Schriften für und 
an meine lieben Deutschen. Bö. II.
	        
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