fullscreen: Geschichte des Altertums (Teil 1)

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Geschichte der Griechen. 
teilweise noch erhalten sind; über dem Tor der Burg von Mykene stehen noch 
heute zwei aus Stein gehauene Löwen. Ebendort finden sich unterirdische 
Grabgewölbe, vor allem das sogenannte „Schatzhaus des Atreus", das eine 
Höhe von 15 m hat; in anderen Gräbern hat man zahlreiche goldene 
Schmucksachen, bronzene Waffen, Siegelringe und Scherben von Gefäßen 
gefunden, die man den Toten einst mit in das Grab gab. Auf Kreta 
endlich, der Insel des Minos, sind die Grundmauern großer Paläste aufgedeckt 
worden, die mit merkwürdigen Malereien geschmückt waren. 
In jenen Zeiten herrschten also an den Küsten und auf den Inseln des 
ägäischen Meeres mächtige Königsgeschlechter. Es bestand bereits- 
mancherlei Kunstfertigkeit; es bestand auch ein Handelsverkehr 
mit den Ländern des Orients. Aber diese Kultur ist untergegangen, wie es 
scheint, infolge des Einbruchs nördlicher Völker, der sogenannten dorischen 
Wanderung, die vor dem Jahre 1000 stattfand. 
I. Won der dorischen Wanderung öis zum Beginn 
der Aerserkriege (500). 
Die Wanderungen. 
Die dorische §14. Die Do rer wohnten ursprünglich in Thessalien; von dort 
Wanderung. 8og<;n ^ na(£ bem Peloponnes. Nach der Sage wurden sie von drei Brüdern 
geführt, die ihr Geschlecht von Herakles ableiteten und die Heraklidcn heißen. 
Sie eroberten die Landschaften Messenien, Lakonien und Argolis. 
Ja, sie brachen, wie die Sage erzählt, über den Isthmus in Attika ein. 
Als sich damals die Athener und Dorer gegenüberstanden, soll das Orakel 
von Delphi erklärt haben, daß dasjenige Volk siegen würde, dessen König 
fiele. Da beschloß Kodrus, der König der Athener, sich für sein Volk zu 
opfern; er legte Bauerntracht an, ging ins feindliche Lager hinüber und fing 
dort mit einem Dorer einen Streit an, in dem er erschlagen wurde. Als die 
Dorer ihn erkannten, zogen sie aus dem Lande ab. 
überseeische Die Urbewohner der von den Dorern eroberten Landschaften wurden 
ÖQuibU,,° entweder unterworfen oder vertrieben. Die Vertriebenen suchten sich eine 
*OIonMoti°" neue Heimat auf den Inseln des ägäischen Meeres oder an der Westküste 
Kleinasiens. So entstand ein erstes Zeitalter griechischerKoloni- 
s a t i o n. Auf den meisten Cykladen und in der Mitte der kleinasiatischen 
Küste siedelten sich I o n i e r an; Milet und Ephesos, Samos und Chios waren
	        
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