Metadata: Allgemeines, außereuropäische Welttheile (Theil 2, Buch 1)

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Erstes Buch. Die außereuropäischen Welttheile. 
wie Gestein, mit der Hacke bearbeitet wird, wobei er in gesundheitsschädlicher 
Weise stäubt. Daher die Arbeit meist Sträflingen überlassen. Die Schichten 
noch jetzt 65 m hoch. 
c. Bo'livia 24 000 ^M. 2 Mill. E. 
§ 180. Der Handel geringfügig, da das Land nur aus kurzer Strecke 
das Meer berührt und dort keinen Hafen am Meere hat. 
Hauptstadt Chuquisaca" (-Goldbrücke; 24000 E.) auf der Wasser- 
scheide zwischen dem Gebiet des Maranon^ und des Paraguay mit Silbermi- 
nen c. 2900 m hoch gelegen. 
Nördlich La Paz^) (76 000 E.) 3700 m hoch im S. des Titicaca 
Sees am Fuße des Jllimani^, nur wenig südlich vom Sorata*, dem höchsten 
Berge Amerikas gelegen, blühendste Stadt des Staates. Im SO. davon 
Cochabamba (41 000 E.) mit ziemlich lebhafter Industrie, namentlich 
Weberei. 
Südlicher Potosi^ (23 000 E.) auf öder Hochebene, 4100m hoch gele- 
gen, wo wegen der dürren Luft das Athmen schon schwer füllt die Witterung 
rauh ist und während des ganzen Jahres Nachts Fröste vorkommen, die Nah- 
rungsmittel mühsam heraufgeschafft werden müssen. Früher hier einst sehr 
lebhafter Bergbau auf Silber. 
3. Die südlichen Länder. 
§ 181. Im S. von Südamerika liegen verschiedene Länder in der ge- 
mäßigten Zone, die hier, schmal zwischen 2 Oceanen liegend, wegen der Nähe 
kalter vom südlichen Eismeer kommender Strömungen (Perüströmuug § 36) viel 
kälter ist, als in den entsprechenden Theilen der nördlichen gemäßigten Zone 
in der Alten Welt. Jene Länder stimmen in Klima und Natur mehr mit 
Süd- und Mitteleuropa überein und dürsten schließlich noch bestimmt sein, 
mehr europäische Einwanderer anzulocken, als das tropische Amerika. Schon 
jetzt überwiegen dort großentheils die Weißen, und Neger finden sich, weil es 
hier einst keine Plantagenwirthschasten gab, nur vereinzelt. 
a. Chile (5800 QM. 2x/3 Mill. E.) 
§ 182. Chile*, „der Garten der Neuen Welt" ist das glücklichste 
Land Südamerikas, fast allein seit seiner Losreißung von Spanien (1826) 
vor inneren Unruhen mehr bewahrt.^) 
Es bildet ein langes, schmales Rechteck im Westabfall der Cordilleren, c. 
20—40 M. breit, im N. noch auf 30 M. den öderen Charakter des Kü- 
stensanmes von Bolivia und Peru theilend, im S. breiteres Tiefland oder 
Terrassenland, dem im äußersten S. mehrere Inseln (bis 47° S. Br.) vor¬ 
Zu § 180. !) Die Stadt einst La Paz (— der Frieden) genannt wegen der 
Aussöhnung zwischen Almagro und Pizarro, die hier gefeiert wurde. 
2) Daher hatte Potosi einst 160 000 E. Aber jetzt die Minen großentheils ver¬ 
lassen. 
Zu § 182. i) Die Spanier haben Chile erst später erobert, da die Bewohner, 
namentlich die von den spanischen Dichtern gefeierten Araucaner heldenmütigen 
Widerstand leisteten. Letztere haben sich, obgleich ihr Land noch jetzt zu Chile gerechnet 
wird, in der Mehrzahl noch jetzt unabhängig erhalten. Sie sind treffliche Reiter.
	        
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