Object: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

Die Neuordnung der Mittelmeerwelt in der Zeit vom 5. bis zum 9. Jahrhundert. 43 
Könige Gundikar eine schwere Niederlage Bei; die Reste des Volks er- 
hielten an Saöne und Rhone Wohnsitze (Burgund). 451 griff Attila 
das Weströmische Reich an, er belagerte Orleans, ging aber, als Aetius, 
von den Westgoten unterstützt, zum Entsatz der Stadt heranrückte, nach 
den campi Catalaunici (zwischen Seine und Ionne) zurück. Nach unent- 
schiedener Schlacht trat er den Rückzug an. Im folgenden Jahre eroberte 
er Aquileja, Mailand und Pavia, kehrte aber um, ohne den Po über- 
schritten zu haben. Nach seinem Tode löste sich sein Reich aus. 
§ 24. Germanische Reiche in Italien. 1. Odowakar. Seit dem 
Tode des Aetius hatten in Rom die — meist germanischen — Heer- 
sührer wieder den größten Einfluß. 476 wurde der Kaiser Romulus 
Augustulus, der Sohn eines Heerführers, von dem Germanen Odowakar 
abgesetzt; da ein Nachfolger nicht ernannt wurde, bedeutet seine Absetzung 
das Ende des Weströmischen Reiches. 
Odowakar, der in römischen Kriegsdiensten emporgekommen war, 
sührte die römische Verwaltung weiter, nahm den Titel eines Königs 
an und bemühte sich um die Zustimmung des oströmischen Kaisers zu 
seiner Herrschaft. Den Soldaten bewilligte er die von ihnen geforderte 
Landteilung: ein Drittel des Grund und Bodens wurde ihnen von den 
bisherigen Besitzern abgetreten. Indes gelang es Odowakar nicht, seine 
schwierige Stellung innerlich zu festigen. 
2. Das Ostgotenreich Theoderichs (493—553). Nach dem Zerfall der 
Herrschast Attilas hatten die Ostgoten das nördliche Jllyrikum besetzt. 
Von hier führte sie ihr König Theoderich, der als Geisel nach Kon- 
stantinopel gekommen und dort erzogen worden war, mit Zustimmung 
des Kaisers gegen Odowakar. An der Ad da und bei Verona besiegt, 
schloß sich Odowakar in Ravenna ein; endlich öffnete er gegen Vertrag 
die Tore, wurde aber alsbald ermordet. 
Theoderich eroberte ganz Italien und gründete hier das Reich der 
Ostgoten. Die von ihm geschaffene Neuordnung beruhte auf einer 
dauernden Trennung der beiden Gruppen der Bevölkerung. Die Goten, 
nach den bestehenden Grundsätzen der Landteilung angesiedelt, sollten den 
Kriegerstand bilden, das connubium mit den Römern wurde verboten, 
ihre Kinder sollten nicht in römischer Bildung, sondern allein zum Waffen- 
dienst erzogen werden. Den Römern blieb die Zivilverwaltung. Be- 
günstigte nun zwar die Verstreuung der gotischen Sitze zwischen die 
römischen die Verschmelzung der beiden Völker, so verschärfte die Ver¬ 
schiedenheit des religiösen Bekenntnisses die Trennung. 
Die germanischen Könige versuchte Theoberich zu einem engeren 
Bunde zu vereinen unb sesselte verschiebene von ihnen bnrch Familien- 
verbinbungen an sich. 
Gegen Ende seiner Regierung knüpften die Römer mit den Byzan- 
tinern Verbindungen an; Theoderich mußte Verschwörungen mit Strenge 
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