Object: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

§ 17. 18. 
Die Wiederherstellung der Reichseinheit. 
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Konstantin der Große (306—337). 
§ 17. Die Wiederherstellung der Reichseinheit. Im Jahre 305 
legte Diokletian zugleich mit dem Augustus des Westens seine Würde 
nieder. Damit traten zwei Fragen in den Vordergrund: Sollte die Reichs- 
einheit erhalten bleiben oder der Trennung der Verwaltung unter vier 
Oberhäupter eine Teilung des Reiches folgen? Sollte ferner die Christen- 
Verfolgung fortgesetzt werden oder nicht? In beiden Fragen hat Kon-Konstantin 
stantin der Große die Entscheidung gebracht. Er hat die Reichsein- 
heit hergestellt und das Christentum zur staatlich anerkannten Reli- 
gion erhoben. Zunächst verlief zwar der Regierungswechsel ohne Störung 
des inneren Friedens. Die beiden Cäsaren Galerins und Konstantins 
Chlorns rückten, jener im Osten, dieser im Westen, zur Würde der Augusti 
auf; es wurden zwei neue Cäsaren erhoben und von ihnen adoptiert, 
unter denen sich Konstantin nicht befand. Als jedoch im Jahre 306 Kon- 
stantius in Eboraknm (Jork) in Britannien starb, erhob sein Heer eigen- 
mächtig seinen Sohn Konstantin zum Cäsar; wenige Monate später riefen 
die italischen Legionen auch den Maxentins, den Sohn Maximians, zum 
Cäsar aus. Die inneren Kriege, die hiermit begannen, endeten erst 323 
mit der Alleinherrschaft Konstantins. 
Konstantin, der Sohn des Constantius Chlorus und einer Christin, 
der Helena, war in dem sast ganz christlichen Orient aufgewachsen. Er be- 
günstigte zwar die Christen, beschützte aber daneben die heidnischen Über- 
lieferungen; erst auf seinem Totenbette empfing er die Taufe. 
Im Widerspruch mit der von Diokletian geschaffenen Ordnung 
waren die Augusti und die Cäsaren tatsächlich selbständig geworden; die 
Einheit des Reiches hatte nur noch auf ihrer freiwilligen Verständigung 
beruht. Die Neubegrüudung einer politischen und womöglich auch reli- 
giösen Einheit war das Ziel Konstantins. Im Jahre 312 errang er durch 
seinen Sieg über Maxentius an der Milvischen Brücke (imtoeit von Rom) 
die Alleinherrschaft im Westen. Schon im folgenden Jahre wurde den 
Christen durch das Mailänder Edikt Duldung und Gleichberechtigung Mailänder 
mit den Anhängern der alten Religionen gewährt. Damit hatten sie ®bi!t (313)- 
kaum ein Jahrzehnt nach dem Ausbruche der Diokletianischen Verfolgung 
den Sieg errungen; der Versuch, sie gewaltsam auszurotten, war eud- 
gültig gescheitert. 
Im Jahre 323 machte sich Konstantin durch seine Siege bei Adria-Konstantin 
nopel und Chalcedon über seinen letzten Gegner Licinius zum Allein- Äscher 
Herrscher des ganzen Römischen Reiches. 
§ 18. Konstantins Regierung. In der Verwaltung knüpfte Kon- Einteilung 
stantin an Diokletian an. Erteilte das Reich in vier Präfeftnreitbes 5Rei^es- 
(Orient, Jllyrikum, Italien, Gallien), die in 14 Diözesen und 117 Pro- 
viuzeu zerfielen. Ferner trennte er endgültig Zivil- und Militärver- 
waltung, führte die Besoldung der Beamten durch und gliederte sie nach 
Pfeifer, Geschichte. V. G. <TH.) 3
	        
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