planne und snner Familie erlangte rr manche anregende Be¬
lehrung, und die bessere und gesundere Lertüre, wo)n ihm die¬
ser die Anregung und Hülfsmittel verschaffte, gab seinem wik-
beg.erigen Geiste eine höhere Richtung. Schon damals mar die
Geschichte seine Lieblingsbeschäftigung und die große Welt des
Alterthums erfüllte sein jugendliches Her) mit Begeisterung.
Da erwachte der Wunsch zum Stndiren in seiner Seele mit
solcher Starke, daß er alle Schwierigkeiten, die bei seiner un¬
bemittelten Lage einem solchen Streben im Wege standen, über¬
wand. Durch eigene Anstrengung, ohne einen Lehrer, erwarb
fr M im Lateinischen und Griechischen die nöthigen Kenntnisse,
um m das Gymnasium in Speyer eintreten zu können. Viel¬
leicht geschah es aus Rücksicht für fein vorgerücktes Alter und
für die Reife des Geistes, die er in andern Gegenständen,
namentlich im deutschen Aufsatze, bekundete, daß man ihn in
eine Klasse wies, für die ihn seine mangelhafte sprachliche Vor¬
bildung kaum befähigt hätte. Aber durch ernsten Fleiß ar¬
beitete er sich bald nach; an Entbehrung gewöhnt, hatte er
nur geringe Bedürfnisse, die er theils durch Privatunterricht,
theils durch das Wohlwollen einiger befreundeten Familien be¬
stritt, bis ihn ein Stipendium von den bittersten Nahruugs-
sorgeu befreite. So konnte er im Jahre 1828, nach einem
Aufenthalt von viertehalb Jahren, mit dem Gymnasiat- und
Lyeealabso itorium versehen, die Universität im zwanzigsten
Jahre fei s Alters beziehen. Er begab sich nach Erlangen in
der Absicht, Theologie zu studiren. Aber er änderte bald sei-
nrn Entschluß. Geschichte und alte Litteratur, für die ihn in
Speyer sein Lehrer Anselm Feuerbach auss Neue zu begeistern
gewußt, waren die Fächer, denen er sich ausschließlich widmete.
£>er befreundete Verkehr mit diefem geistreichen, kunstsinnigen
FKanne, der einige Jahre später als Professor der Archäologie
nach Freiburg im Breisgau berufen wurde, gehört zu den