»taats- und Aebensoränungen äer
Germanen.
Nach Tacitus.
Machdem Tacitus in der „Germania" die Lage Deutschlands
und die Abstammung der drei Urstämme des Volkes, der Jn-
gävonen, au der Nordsee (Friesen), der Herminonen
(Sueveu) und der Jstävonen (am rechten Rheinufer abwärts
»cm Main) von Tuisco und seinem Sohne Mannus kurz er-
wähut, beschreibt er die inneren Zustände der Germanen auf
folgende Weise:
„Ich selbst trete der Ansicht derer bei, die da glauben,
die Stämme Germaniens seien dadurch, daß sie nicht durch
Ehen mit anderen Völkerschaften fremdes Blut in sich aufnah¬
men, zu einem selbständigen, reinen und nur sich selbst ähn¬
lichen Volke geworden. Deshalb ist auch die Körperbeschaffeu-
heit, trotz der ungeheuren Menschenmenge, dieselbe bei Allen:
trotzige blaue Augen, röthliches Haar, große Leiber, doch nur
zu entschlossener That tüchtig. Gegen Anstrengung und Arbeit
zeigen sie nicht die gleiche Ausdauer und am wenigsten, wenn
es gilt, Durst und Hitze zu ertragen. An Kälte und Hunger
hat Klima und Boden sie gewöhnt.