Contents: Lesebuch für kaufmännische Schulen

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51. Der Zauberlehrling. 
Aus dem hohlen, finstern Tor 
Dringt ein buntes Gewimmel hervor. 
Jeder sonnt sich heute so gern; 
Sie feiern die Auferstehung des Herrn; 
Denn sie sind selber auferstanden 
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, 
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden, 
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, 
Aus der Straßen quetschender Enge, 
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht 
Sind sie alle ans Licht gebracht. 
Sieh nur, sieh! Wie behend sich die Menge 
Durch die Gärten und Felder zerschlägt, 
Wie der Fluß in BreiU und Länge 
So manchen lustigen Nachen bewegt, 
Und, bis zum Sinken überladen, 
Entfernt sich dieser letzte Kahn. 
Selbst von des Berges fernen Pfaden 
Blinken uns farbige Kleider an. 
Ich höre schon des Dorfs Getümmel; 
Hier ist des Volkes wahrer Himmel; 
Zufrieden jauchzet groß und klein: 
Hier bin ich Mensch, hier darf ickps fein. 
Aus Goethes „Faust". 
51. Der Zauberlehrling. 
„Hat der alte Hexenmeister 
Sich doch einmal wegbegeben 
Und nun sollen seine Geister 
Auch nach meinem Willen leben. 
Seine WorU und Werke 
MerkU ich und den Brauch 
Und mit Geistesstärke 
Tu' ich Wunder auch. 
Walle, walle 
Manche Strecke, 
Daß zum Zwecke 
Wasser fließe 
Und mit reichem, vollem 
Schwalle 
Zu dem Bade sich ergieße! 
Und nun komm, du alter Besen, 
Nimm die schlechten Lumpen¬ 
hüllen ! 
Bist schon lange Knecht gewesen; 
Nun erfülle meinen Willen! 
Auf zwei Beinen stehe, 
Oben sei ein Kopf, 
Eile nun und gehe 
Mit dem Wassertopf! 
, Walle, walle 
Manche Strecke, 
Daß zum Zwecke 
Wasser fließe 
Und mit reichem, vollem Schwalle 
j Zu dem Bade sich ergieße!
	        
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