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und zu der lang erstrebten neuen Ordnung der deutschen Angelegen¬
heiten unter Preußens alleiniger Leitung.
Die österreichische Regierung begünstigte die vermeintlichen
Ansprüche des Prinzen von Auguftenburg auf die Herrschaft in
Schleswig-Holstein, während die preußische Regierung ein Recht
desselben nicht anerkannte, vielmehr die Rechte, welche Preußen
und Österreich selbst aus dem Frieden mit Dänemark erworben
hatten, als allein gültig erachtete. Der österreichische Statthalter
in Holstein ließ es geschehen, daß die Anhänger des Prinzen von
Auguftenburg feindlich und herausfordernd gegen Preußen auf¬
traten. Hierüber kam es zu lebhaften Verhandlungen zwischen
Preußen und Österreich. Plötzlich rüstete Österreich und suchte
sich der Hülfe der deutschen Staaten gegen Preußen zu versichern.
Die deutsche Bundesversammlung ergriff auf Österreichs Antrag
entschieden Partei gegen Preußen und beschloß am 14. Juni 1866
wider alles Bundesrecht, das Bundesheer gegen Preußen aufzu¬
rufen. Preußen erklärte den Bund durch diesen Rechtsbruch für
aufgelöst und richtete an alle norddeutschen Staaten eine Auf¬
forderung, einem neuen Bündnisse beizutreten. Der Bundesbeschluß
enthielt zugleich eine Kriegserklärung gegen Preußen. König Wilhelm
erließ demzufolge einen Aufruf an das preußische Volk.
„Das Vaterland ist in Gefahr!" sagte er, „Österreich und ein
großer Teil Deutschlands steht gegen uns in Waffen! Wir müssen
in einen Kampf auf Leben und Tod gehen gegen diejenigen, die
das Preußen des großen Kurfürsten, des großen Friedrich, das
Preußen, wie es aus den Freiheitskriegen hervorgegangen ist, von
der Stufe herabstoßen wollen, auf die seiner Fürsten Geist und
Kraft, seines Volkes Tapferkeit, Hingebung und Gesittung es
emporgehoben haben. Flehen wir den Allmächtigen, den Lenker
der Geschicke der Völker, den Lenker der Schlachten an, daß Er
unsere Waffen segne!"
Die preußische Kriegsmacht wurde in drei Armeen verteilt:
Die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl (etwa 100 000
Mann), die zweite Armee unter dem Kronprinzen (116 000
Mann), die Elb armee unter General HerwarthvonBitten-
feit) (40 000 Mann). Diese drei Hauptarmeeen (256 000 Mann)
waren nach Sachsen und Böhmen hin versammelt. Außerdem
standen drei kleine Abteilungen, aus denen später die Main-
Armee entstand, vorläufig weit auseinander, eine Division bei