io II Hauptth. Neuere Gesch. iBuch.
bey seiner Geburt vollkommen ein. Daher er¬
schien sogleich eine Menge himmlischer Geister den
Hirten in der Nachbarschaft, und ermunterte sie
zum Lobe Gottes, weil er, aus Liebe gegen die
Menschen, eine so herrliche Veranstaltung zu ih¬
rer Glückseligkeit getroffen hätte. Das Kind
bekam auch deswegen, nach dem göttlichen Wil¬
len, den Namen Jesus, das heißt im Hebräi¬
schen, ein Selrgmacker oder -Heiland, weil durch
dasselbe Heil und Seligkeit den Menschen zu Theil
werden sollte. Gar bald wurde seine Geburt im
ganzen jüdischen Lande bekannt; und jemehr die
Juden in ihren heiligen Schriften nachforschtcn,
desto leichter fanden sie, Jesus müsse derjenige
feyn, den ihnen Gott verheißen hatte. Es zeig,
te sich auch von seiner ersten Kindheit an so viel
Außerordentliches und Wunderbares an ihm, daß
man deutlich merkte, Gott wolle die Menschen
immer aufmerksamer auf ihn machen. Unter
andern bewies er als ein zwölfjähriger Knabe
eine so frühzeitige und ausnehmende Weisheit,
daß ihn selbst die jüdischen Lehrer bewunderten.
Gleichwohl ehrte er noch ferner seine Mutter
und seinen Pflegevater Joseph, ob er sie gleich
an Verstände weit übertraft Wenn Jesus, der
weiseste unter allen Menschen, dieses gethan hat:
so begreift ihr leicht, Kinder, daß ihr euern Ael-
lern desto mehr in eurem ganzen Leben Gehorsam
und Ehrerbietung schuldig seyd.
Erträgt ei- VI. Nachdem Jesus bis in sein dreißigstes
llgien von 'Jahr ein arbeitsames und tugendhaftes Leben
geführt