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183. Der Maulwurf.
Unter allen Thieren, die ihre Jungen säugen, ist der Maulwurf das
einzige, das seiner Nahrung allein in dunklen Gängen unter der Erde
nachgeht. Und an dem einen ist's zu viel, wird mancher sagen, der an
seine Felder und Wiesen denkt, wie sie mit Maulwurfshügeln bedeckt
sind, wie der Boden zerwühlt und durchlöchert wird, wie die Gewächse
oben absterben, wenn das heimtückische Thier unten an den Wurzeln
weidet. Nun, so wollen wir denn Gericht halten über den Missethäter.
Wahr ist es und nicht zu leugnen, dass er durch seine unterirdischen
Gänge hin und wieder den Boden durchwühlt und ihm etwas von seiner
Festigkeit raubt. Wahr ist es ferner, dass durch bie herausgestoßenen.
Grundhaufen viel fruchtbares Land bedeckt und die darunter liegenden
Keime im Wachsthum gehindert, ja erstickt werden können. Dafür ist
jedoch in einer fleißigen Hand der Rechen gut. Aber wer hat's gesehen.
dass der Maulwurf die Wurzeln abfrisst? Wer kann's behaupten? Nun,
man sagt so : Wo die Wurzeln abgenagt sind und die Pflanzen sterben,
wird man auch Maulwürfe finden, und wo keine Maulwürfe sind, geschieht
das auch nicht. Folglich thut's der Maulwurf. Der das sagt, ist ver-
muthli.h der nämliche, der einmal so behauptet hat: Wenn im Frühling
die J je zeitig quaken, so schlägt auch das Laub bei Zeiten aus; wenn
aber d.. Frösche lange nicht quaken wollen, so will auch das Laub nicht
komme ; folglich quaken die Frösche das Laub heraus. Seht doch, wie
man sich irren kann! Aber da komnit ein Advokat des Maulmwurfs, ein
erfahrc’ r Landwirt und Naturbeobachter, der sagt so: Nicht der Maul-
wurf fr'\1t die Wurzeln ab, sondern die Quatten oder Engerlinge, die
unter der Erde sind, aus welchen hernach die Maikäfer und anderes
Ungeziefer kommen. Der Maulwurf aber frisst die Quatten und reinigt
den Boden von diesen Feinden. Jetzt wird es also begreiflich, dass der
Maulwurf immer da ist, wo das Gras und die Pflanzen krank sind
und absterben, weil die Quatten da sind, denen er nachgeht, und die
er verfolgt.
UU. Sängethiere, welche die Natur zum Nagen am Pflanzenwert
bestellt hat, haben in jeder Kinnlade, oben und unten, nur zwei einzige
und zwar scharfe Vorderzähne und gar keine Eckzähne, sondern eine Liicke
bis zu den Stockzähnen. Alle Raubthiere aber, welche andere Thiere fangen
und fressen, haben sechs und mehr spitzige Vorderzähne, dann Eckzähne auf
beiden Seiten und hinter jenen zahlreiche Stockzähne. Wenn ihr nun das