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5. In der Zeit der aufkommenden Geld Wirtschaft wuchs
die Bedeutung des Gewerbestandes:
a) Er erhielt den übrigen Bürgern gegenüber Gleich¬
berechtigung [463],
b) Er gewann mit jenen den übrigen Ständen gegenüber an
Macht und Selbständigkeit.
II. Kaisertum.
54-0. Wie entstand das deutsche Kaisertum?
1. Durch die Verleihung des Titels Patrizius an Pipin erhielt die
ideelle Macht des weströmischen Reiches ihren Träger.
2. Durch die räumliche Ausdehnung des Frankenreiches unter
Karl dem Großen bekam die materielle Macht des west¬
römischen Reiches aufs neue Inhalt [188],
3. Durch die Kaiserkrönung Karls des Großen erhielt der
Gedanke eines weströmischen Weltreiches erneuten Aus¬
druck [189],
541. Welchen Wert hatte das mittelalterliche Kaisertum für Kaiser und
Papst?
1. Der Kaiser gewann Macht und Ansehen und das An¬
recht auf Rom und Italien [192],
2. Der Papst bekam unmittelbaren und mittel¬
baren Einfluß auf das Reich und erlangte die end¬
gültige Festigung seiner Stellung [193],
542. Welchem Wandel unterlag die Führung des Kaisertitels?
1. Ursprünglich war der Besitz des Kaisertitels (,,römischer
Kaiser deutscher Nation“) an Person und Ort gebunden:
a) Nur der deutsche König durfte die Kaiserkrone tragen
[316],
b) Nur in Rom vom Papste konnte sie erworben werden.
2. In den Renser Beschlüssen (1338) erklärten die
Fürsten die Unabhängigkeit des Kaisertums vom Papat.
3. Maximilian I. nannte sich „erwählter römischer
K a i s e r“.
(4. a) Der letzte in Rom gekrönte Kaiser war Friedrich III.
b) Der letzte vom Papste gekrönte Kaiser war Karl V.)
543. Welches waren die bedeutendsten Kaiser des Mittelalters?
1. Karl der Große, „der größte Fürst und Staatsmann des Mittel¬
alters“ :