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2. Die römischen Provinzen sanken durch mangelhafte
Verwaltung, Bürgerkriege und allerlei Unglücksfälle in immer
tieferes Elend.
3. Die römischen Grenzen wurden in stets kühner werden¬
den räuberischen Einfällen durch die Germanen beständig
überschritten.
4. Die römischen Legionen kamen durch die überhand¬
nehmende Aufnahme germanischer Scharen allmählich
vollständig in deren Gew alt.
69. Welche Umstände verzögerten den Untergang des weströmischen
Reiches durch die Germanen?
1. Der Nymbus römischer Macht und Kraft erregte in
den Germanen ehrfürchtiges Zaudern.
2. Der Eindruck römischer Pracht und Bildung wirkte auf
die Germanen verwirrend.
3. Die Machtmittel des römischen Staates und Volkes waren
fast unerschöpflich.
70. Wie vollzog sich die allmähliche Germanisierung des römischen
Reiches?
1. Germanische Volksstämme wurden in den durch Krieg
und Pest verödeten Grenzlandschaften angesiedelt (Mark
Aurel—Puffervölker).
2. Germanische J ünglinge bildeten erst nur die kaiserliche
Leibwache, bald auch die Grenzheere, endlich den
größten Teil der gesamten Heeresmacht (Grund:
Treue und Tüchtigkeit).
3. Germanische Männer erhielten Zutritt zu den Offizier¬
stellen und den Hof- und Staatsämtern (seit Kon¬
stantin).
4. Germanische Edle erlangten durch Heirat Aufnahme in
die kaiserliche Familie.
5. Germanische Große bekamen unermeßlichen Einfluß auf
die Leitung des Staates (Stilicho, Aetius).
71. Welche Folgen hatten die bedeutendsten Schlachten in den Kriegen
zwischen Germanen und Römern?
1. Die Siege der Germanen bei N ore ja (113 v. Chr., Kimbern—
Papirius Karbo) und Arausio (105 v. Chr., Kimbern, Teutonen,
Kelten—Servilius Karpio) flößten den Römern Furcht und
Achtung vor den Germanen ein.
2. Die Siege der Römer bei Aquae Sextiae (102 v. Chr.,
Marius—Teutonen) und Vercellae (101 v. Chr., Marius
Kimbern) retteten Italien (Rom) vor dem ersten Vor¬
stoße der Germanen.