Full text: Geschichte der neueren Zeit (Teil 2)

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b) die Aufstellung eines Heeres wurde ein kauf¬ 
männisches Unternehmen mit oft hohem 
Gewinn [243]. 
3. Gustav II. Adolf brachte das erste aus Landessöhnen 
planmäßig ausgehobene Heer auf den Kampfplatz: 
es war ein stehendes Heer [544]. 
243. Auf welche Weise ging die Aufstellung eines Bandenheeres vor sich? 
1. Vom höchstbefehlenden Heerführer an wählte 
in absteigender Reihe jeder Offizier eine bestimmte 
Anzahl der nächstniederen Klasse: 
a) dem obersten Kriegsführer boten sich meist 
namhafte Unterführer an, 
b) die Unterführer nahmen Obersten in den Dienst, 
c) die Obersten warben Hauptleute, 
d) die Hauptleute sammelten niedere Offiziere um sich, 
e) die niederen Offiziere befehligten ihre Fähnlein. 
2. Vom Fähnlein des niedersten Offiziers an vereinigten sich 
in aufsteigenderReihe die einzelnen Abteilungen 
zur nächst höheren: 
a) die Fähnlein der niederen Offiziere bildeten die Kom¬ 
pagnien der Hauptleute, 
b) die Kompagnien der Hauptleute setzten sich zu den Regi¬ 
mentern der Obersten zusammen, 
c) die Regimenter der Obersten traten zu den Heeresab¬ 
teilungen der Unterführer zusammen, 
d) die Heeresabteilungen der Unterführer endlich waren die 
Bestandteile der gewaltigen Heeresmassen 
der Bandenführer. 
244. Inwiefern trug die Bewaffnung des Heeres den Stempel des Über¬ 
ganges vom Mittelalter zur Neuzeit? 
1. Der mit Federn geschmückte Hut trat an die Stelle 
der Eisenhaube. 
2. Der eiserneBrustharnisch und die hohenStiefel 
wurden beibehalten. 
3. Die Fußsoldaten nahmen das Feuerrohr allgemein 
in Gebrauch. 
4. Die Reiter trugen vielfach große Sattelpistolen. 
246. Welche Truppengattungen traten in den Heeren des XVII. Jahr¬ 
hunderts auf? 
1. Die Reiterei war als die entscheidende Kraft 
des Heeres auf mannigfachste Weise ausgebildet: 
a) die Kürassiere bildeten die schwere, gehar¬ 
nischte Reiterei, 
b) die Arkebusiere kämpften als berittene Scharf¬ 
schützen,
	        
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