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a) sie vertrieben (1522) die J ohanniter aus Rhodus,
b) sie eroberten Ungarn durch den Sieg bei M o h a c z (1526)
und die Einnahme von Ofen,
c) sie drangen (1529) bis Wien vor: infolge des helden¬
haften Widerstandes mußten sie jedoch ohne Erfolg
abziehen,
d) sie plünderten die Küsten Italiens,
e) sie eroberten C y p e r n und Rhodus.
2. In der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts trat ein vor¬
übergehendes Sinken der osmanischen Macht ein:
a) sie suchte (1565) vergeblich die dem Johanniterorden
gehörige Insel Malta zu erobern (Verteidigung durch den
Großmeister La Valette),
b) sie wurde durch Don Juan d’Austrias Seesieg bei Le-
panto (1571) stark erschüttert,
c) sie geriet durch die Unbotmäßigkeit der J a n i t -
scharen in allmählichen Verfall.
611. Inwiefern bestätigte der Verlauf der Türkenkriege des XVII. Jahr¬
hunderts den beginnenden Rückgang der Türkenmacht?
1. Die Christen behaupteten mit Erfolg ihre Vertei¬
digungsstellung gegen die Türken:
a) der kaiserliche Feldherr Montecuccoli besiegte
mit Unterstützung durch die Reichstruppen die Türken
(1664) bei St. Gotthard an der Raab,
b) Rüdiger von Starhemberg wurde nach helden¬
mütiger Verteidigung Wiens durch das vereinigte
deutsch-polnische Heer unter Karl V. von Loth¬
ringen und dem Polenkönige Johann Sobieski (1683)
entsetzt: der letzte Vorstoß des Islam gegen das
Abendland wurde zurückgewiesen.
2. Die Christen gingen gegen Ende des XVII. Jahrhunderts
zur Angriffsstellung gegen die Türken über:
a) kaiserliche und brandenburgische Truppen
eroberten (1686) in Ofen die letzte von den Türken
in Ungarn besetzte Festung,
b) die Siege Karls von Lothringen bei Mohacz (1687),
Ludwigs von Baden bei Slankamen (1691) und des
Prinzen Eugen von Savoyen bei Zent a (1697) ver¬
drängten die Türken fast ganz aus Ungarn,
c) der Friede zu Karlowitz ließ ihnen nur noch T e -
m e s v a r.
612. Welches ist das Wesen der Türkenkriege des XVIII. Jahrhunderts?
1. Österreich sichert sich den Besitz Ungarns:
a) der Friede zu Passarowitz (1718) bestätigt den Besitz
von Belgrad, der kleinen Wallachei und dem
Banat von Temesvar,