Full text: Die Geschichte der Deutschen

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der zu erobern, den der Herzog Heinrich kn der 
Folge machte, lief noch unglücklicher ab; denn 
er ward gänzlich geschlagen und gericrh in die 
Gefangenschaft des Landgrafen von Hessen (im 
I. 1545). Je mehr solcher Weise die Sache 
der Protestanten die Gunst der Verhältnisse ge¬ 
noß, desto mehr wurden ihrer Anhänger; seihst 
der geistliche Kurfürst zu Köln, Hermann von 
Wied, suchte nach einem von Melanchthon aus¬ 
gearbeiteten Plane sein Bißthum zu reformiren, 
ward jedoch durch die Universität, den Rath zu 
Köln, und einen Theil des Domkapitels daselbst 
an der Ausführung seines Vernehmens ver¬ 
hindert. 
Karl V. stand während der Zeit, wo sich 
beschriebener Maßen die Idee der kirchlichen Frei¬ 
heit im Leben des teurschcn Volkes entwickelte, 
mit dem Schwerte in dem Lärm der Weltge¬ 
schichte da, die Nebenbuhler seiner Größe nie¬ 
derbeugend und die Feinde seines Glaubens schre¬ 
ckend. Auf der Nordküste Afrtka's hatte sich 
damals ein kühner Abenteurer, der Feldherr So- 
ltmans Ha radi n Barbarossa, nach Ver¬ 
treibung der gesetzmäßigen Könige, niedergelas¬ 
sen, und war von Tunis und Algier aus, wo 
Lausende von Christen in harter Sklaverei schmach¬ 
teten, das Schrecken der Meere. Sobald cs die 
Innern Angelegenheiten seines Reiches erlaubten, 
schiffte daher Karl mit einer bedeutenden Macht 
nach Afrika hinüber ( im I. 1535), eroberte die 
Feste Gvieta, nahm Tunis, befreite die dort 
befindlichen Christensklaven und setzte den ver¬ 
triebenen Prinzen Ha sc en in sein Reich ein. — 
Doch gelang es ihm nicht die Macht Bar- 
baroffa's, der nach Algier flüchtete, dieses Mal 
völlich zu vernichten, weil Franz I. den Krieg 
zur Miedereroberung Mailaudö erneuert und auch
	        
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